Volkswirtschaft
01. Was versteht man unter Markt, Bedürfnisse, Bedarf und Nachfrage?
Markt: Ist der Ort wo Angebot und kaufkräftige Nachfrage aufeinander treffen.
Bedürfnisse: Sind Mangelerscheinungen des Menschen die man befriedigen möchte.
Bedarf: Wenn Bedürfnisse mit Kaufkraft befriedigt werden können spricht man von Bedarf.
Nachfrage: Nachfrage ist marktwirksamer Bedarf.
02. Welche Marktarten gibt es?
è Faktormärkte (Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Kapitalmarkt)
è Gütermärkte (Investitionsgütermärkte, Konsumgütermärkte)
03. Welche Markttypen kann man unterscheiden?
- offene + geschlossene Märkte (z.B. Ausland)
- freie + regulierte Märkte (z.B. durch staatliche Höchstpreise)
- vollkommene + unvollkommene Märkte
04. Warum ist der Marktzutritt für neue Anbieter meist schwierig?
- Kostenvorteile für bestehende Unternehmen
- evtl. Patente
- Probleme in der Beschaffung
- Mangel an Spezialisierten Fachkräften
- andere haben bessere Finanzierungs- und Kreditmöglichkeit
- sicherer Kundenstamm
- gute Struktur und Organisation
05. Was versteht man unter einem vollkommenen / unvollkommenen Markt?
Bei einem vollkommenden Markt sind folgende Dinge erfüllt.
- Zeit existiert nicht (keine Lieferverzögerungen usw)
- vollständige Markttransparenz (jeder hat die gleichen Informationen)
- keine Präferenzen (Güter sind alle gleichartig)
- keine persönlichen, sachlichen, räumlichen, zeitlichen Vorlieben der Nachfrager
- Angebot und Nachfrage ist ausgeglichen
Wenn einer dieser Bedingungen nicht erfüllt ist wie in der Realität, spricht man von einem unvollkommenen Markt.
06. Was versteht man unter Marktformen und welche gibt es?
Situationen auf den Märkten im Hinblick auf die Zahl der Marktteilnehmer und dessen Konkurrenz. Für die Preisbildung betrachtet man Angebots- und Nachfragebeziehungen als Monopol (einer), Oligopol (einige wenige) und Polypol (viele).
07. Was versteht man unter Konkurrenz in der Wirtschaft?
Konkurrenz sind alle Beziehungen die zwischen Wirtschaftssubjekten als Anbieter und Nachfrage bestehen.
08. Wie kann man die Marktform der vollständigen Konkurrenz erklären?
Die vollständige Konkurrenz ist eine Idealtypische Marktform mit vielen Anbietern und vielen Nachfragern, wobei der einzelne einen kleinen und ihm selbst unbekannten Einfluss auf den Marktpreis hat. Folgende Punkte müssen dafür erfüllt sein.
- Güter müssen homogen sein (Gleichartig)
- Große Zahl von Anbietern und Nachfragern muss vorhanden sein.
- es muss freien Marktzutritt für alle geben. (z.B. neuer Anbieter kann neuen Markt ungehindert betreten
- alle Marktteilnehmer müssen vollständig informiert sein (jeder Käufer und Verkäufer kennen immer die genaue Preisveränderung)
Markteilnehmer haben hier keinen Einfluss auf den Preis. Der Preis für ein Produkt wird vom Markt bestimmt. Die vollständige Konkurrenz ist der Idealfall der aber nicht in der Realität vorhanden ist. Man kann nicht jeden Preis, jede Qualität kennen.
09. Wie entsteht Angebots- und Nachfragebeziehung?
è Unternehmen treten sowohl als Anbieter von Produkten, als auch zur Erzeugung dieser Produkte als Nachfrager auf (was möchte der Kunde?).
è Haushalte agieren als Anbieter von Faktorleistungen (Arbeit), womit Einkommen erzielt wird. Mit diesem Einkommen fragen sie Güter nach die von den Unternehmen am Markt angeboten werden.
Wie im Model des einfachen Wirtschaftskreislaufs.
10. Wie entsteht Nachfrage?
Die Nachfrage nach Gütern, werden durch Bedürfnisse geweckt. Man möchte Güter erwerben um Bedürfnisse zu befriedigen. Da aber Knappheit von Gütern herrscht können nicht alle Bedürfnisse befriedigt werden. Hier versucht man durch den Preis eine Sättigung der Bedürfnisse zu erhalten (ich kann nur das Nachfragen, was ich mir leisten kann).
11. Welche Einflussgrößen bei der Gesamtnachfrage nach einem Gut gibt es?
- Preis des Gutes
- Preis anderer Güter (ähnliche)
- Einkommen
- Bedürfnissstruktur
- Ersparnissen
- Finanzierungsmöglichkeiten
12. Wie ist die Abhängigkeit der Nachfrage vom Preis?
- Sinkt der Preis eines Gutes, so steigt die Nachfrage
- Steigt der Preis eines Gutes, so sinkt die Nachfrage
13. Welche Faktoren verändern die Nachfrage nach einem Gut?
- wenn Bedürfnisse sich verändern
- Einkommensveränderungen
- Änderung der Bevölkerungszahl
- Veränderung des Alters
- Preisveränderung anderer Güter (Substitutionsgüter)
- neue Produktionsverfahren
- Veränderungen der Produktionskosten
- Konsumentenveränderungen (z.B. Vorlieben)
- neue technische Geräte auf dem Markt
14. Wie ändert sich die Gesamtnachfrage bei Veränderung der Bedürfnisstruktur?
Bleibt der Preis eines Gutes konstant ändert sich…
- die Bedürfnisstruktur
- Preis anderer Güter
- Zahl der Nachfrager
Es verschiebt sich die Nachfragekurve
15. Welche Größen beeinflussen das Angebot der Unternehmen?
- Erlöse aus dem erzielten Preis
- welche Kosten entstehen für das Unternehmen (Miete etc.)
16. Wie ist die Preis-Mengen Relation bei einer Angebotsfunktion?
è Steigt der Preis des Gutes, so steigt auch das Angebot (Unternehmen werden bei einem hoch erzielenden Preis mehr Produzieren = Also mehr Angebot)
è Eine Verschiebung der Angebotsfunktion erfolgt bei folgenden Änderungen
o der Produktionsfaktoren
o Preis anderer Güter
o der Produktionskosten
o der Zahl der Anbieter
17. Was versteht man unter einem Preis?
Der Preis ist in Geld ausgedrückter Wert einer Ware oder Dienstleistung.
18. Welche Arten von Preisen unterscheidet man?
- Warenpreis
- Zins als Preis für Kapital
- Lohn als Preis für Arbeit
19. Welche Arten von Warenpreisen gibt es?
- Wettbewerbspreis (Marktpreis): Zwischen Anbietern und Nachfrage im Wettbewerb entstehend.
- Monopolpreis: von alleinigen Anbietern oder Nachfragern festgesetzt.
- Staatlich-gebundener-Preis: Festsetzung von Höchst- und Mindestpreis vom Staat.
20. Wie erfolgt die Preisbildung?
Der Preis bildet sich am Markt unter Einfluss von Angebot und Nachfrage. Der Preis wiederum beeinflusst Angebot und Nachfrage wobei man versucht alle zum Ausgleich zu bringen. Man sucht also einen sogenannten Ausgleichspreis.
- Bei großem Angebot + knapper Nachfrage = sinkt der Preis
- Bei knappen Angebot + hoher Nachfrage = steigt der Preis
21. Welche Faktoren bestimmen die Höhe des Preises?
Die Höhe des Preises bestimmt die Marktform. Also je Stärker Wettbewerb ist, desto geringer ist die Marktmacht der einzelnen. z.B. Apple hat eine hohe Marktmacht und kann dadurch einen recht hohen Preis ansetzen.
22. Wie bildet sich der Gleichgewichtspreis und wie kann man diesen erklären?
Man geht bei einem Gleichgewichtspreis davon aus, dass es eine große Anzahl von Anbietern und Nachfragern gibt. Die nachgefragte Menge hängt vom Preis ab und ist umso größer bei niedrigen Preis. Umgekehrt wird das Angebot um so größer sein, je höher der erzielbare Preis ist, da ein niedriger Preis den Verbrauch anregt und ein hoher Preis die Produktion anregt. Der Gleichgewichtspreis ist also der Preis wo sich Angebot und Nachfrage ausgleichen.
23. Welche Funktion hat der Marktpreis?
è Signalfunktion: Preis signalisiert das Verhalten der Marktteilnehmer. z.B. bei knapper Ernte = wenig Angebot = höherer Preis
è Selektionsfunktion: Produzenten die nicht zum Marktpreis anbieten können, werden verdrängt.
è Lenkungsfunktion: Preis bestimmt was und wie viel hergestellt wird. Lohnt sich es für ein Unternehmen in dem und dem Markt zu gehen.
è Ausgleichsfunktion: Preis koordiniert Pläne der Marktteilnehmer und sorgt so für einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage.
Die Funktionen des Marktpreises werden dann gestört, wenn einzelne Marktteilnehmer z.B. Aufgrund von Marktmacht den Preis eines Gutes festlegen können oder auch wenn der Staat Preise reguliert.
24. Was versteht man unter absoluten und relativen Preis?
è Relativer Preis: Wert eines Gutes wird ermittelt, wenn man ihn in Verhältnis setzt mit einem anderen Wert eines Gutes. z.B. bevor es Geld gab tauschte man Waren.
(Der Preis für ein KG Brot kostet 0,5 KG Fleisch, also kostet ein KG Fleisch, zwei KG Brot)
è Absoluter Preis: Absolute Preise ist, wenn man Geld zur Bewertung eines Gutes nimmt
(ein KG Brot kostet 3 Euro)
25. Wie können staatliche Eingriffe in die Preisbildung aussehen?
è Mindest- und Höchstpreise: Staat legt Grenzpreise fest (z.B. Mieten)
è Subventionen: Staat unterstützt Regionen, Branchen oder Unternehmen finanziell, ohne Gegenleistung.
è Preisfestsetzungen: Staat legt Preise für private oder öffentliche Anbieter fest (z.B. GEZ, Müllabfuhr)
è Preiskontrolle: Private Anbieter müssen Preise genehmigen lassen (z.B. Post, Rundfunk)
è Preisbeeinflussung: über Steuern + Zölle.
26. Was versteht man unter Subventionen?
Subventionen sind Finanzhilfen vom Staat ohne direkte Gegenleistung.
è Förderung strukturschwacher Regionen
è Unterstützung für Branchen
è Förderungen des Umweltbewusstsein.
Subventionen können aber auch zu Fehlentwicklungen führen, wenn dieses nicht vernünftig überprüft wurde. Der subventionierte Preis verliert Signalfunktion und Ressourcen können fehlgeleitet werden. Brachen und Unternehmen bleiben am Markt obwohl diese nicht Marktfähig sind (Selektion funktioniert nicht).
27. Welche negativen Folgen können bei Eingreifen des Staates in das Marktgeschehen passieren?
- bei einem Mindestpreis kommt es zu einem Überangebot durch zu viel Produktion. Es kommt dadurch zu hohen Lagerhaltungskosten.
- bei Höchstpreisen der unter dem Gleichgewichtspreis liegt kann es zu Bildung eines Schwarzmarktes kommen
- bei einer Preisfestsetzung verzerrt man Angebot und Nachfrage. Es entsteht kein dauerhaftes Marktgleichgewicht.
- bei einer Preiskontrolle spiegelt es nicht oft die tatsächlichen Kosten wieder. Monopolstellungen werden gestützt. Zu teure Anbieter werden nicht selektiert.
- bei der Preisbeeinflussung durch Steuern + Zölle werden Produkte teurer, dadurch kommt es zu weniger Nachfrage.
- Subventionen müssen über Steuereinnahmen finanziert werden. Das führt zu höheren Steuern und zu teure Anbieter bleiben am Markt bestehen.
Es kann neben diesen Eingriffen des Staates aber auch zu Eingriffen von privaten Unternehmen kommen wie bei Kooperationen.
28. Welche Unternehmenszusammenschlüsse gibt es?
è Kartelle: Vereinbarungen zwischen Unternehmen für gemeinsamen Zweck. Dadurch wird das Marktverhalten verfälscht, daher meistens verboten.
è Interessengemeinschaften: Unternehmenszusammenschlüsse zur Förderung gemeinsamer Interessen.
è Konzern: Zusammenfassung von Unternehmen unter einheitlicher Leitung.
è Trust: Zusammenfassung von Unternehmen unter Aufgabe der wirtschaftlichen und rechtlichen Selbstständigkeit.
è Konsortium: Vereinigung mehrerer Banken zur Durchführung gemeinsamer Geschäfte.
29. Was ist unter Elastizität zu verstehen?
Wie ist die Wirkung bei einer Preisänderung auf die Menge. Um wie viel Prozent verändert sich ein Wert bei Änderung eines anderen Wertes. So ist es bei der direkten Preiselastizität auf die Nachfrage wie folgt. Sie gibt die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge eines Gutes an, wenn sich der Preis dieses Gutes um 1% ändert. Im Normalfall steigt Nachfrage bei sinkenden Preis. Ist die Mengenänderung geringer als die Preisänderung in Prozent so spricht man von einer unelastischen Nachfrage.
z.B. Preis eines Gutes steigt von 80 GE auf 100 GE ( 25 % mehr) und die nachgefragte Menge geht von 2000 auf 1800 zurück (-10 %), so beträgt die Preiselastizität = - 10% : 25% = - 0,4
30. Wie lassen sich die Preiselastizitäten unterscheiden?
è EN > 1 = Elastische Nachfrage = Mengenänderung stärker als Preisänderung
è EN < 1 = Unelastische Nachfrage = Preisänderung stärker als Mengenänderung
è EN = 1 = Proportional unelastische Nachfrage
è EN = 0 = Vollkommen unelastische Nachfrage = Preisänderungen führen zu keiner Mengenänderung.
31. Was versteht man unter einer Kreuzpreiselastizität?
Wie verhält sich die Mengennachfrage nach einem GUT X aufgrund von Preisänderung eines anderen GUTES Y.
z.B. Preis für GUT X steigt von 80 GE auf 90 GE und die nachgefragte Menge des GUT Y geht von 4000 Einheiten auf 3000 Einheiten zurück. = EK -25 % : 12,5 % = - 2,0
Bedeutet: Es handelt sich bei GUT X und GUT Y um ein komplementäres Gut, also sich ergänzend.
32. Wie lassen sich die unterschiedlichen Kreuzpreiselastizitäten unterscheiden?
è EK > 0 = Substitutive Güter: Nachfrage nach GUT X steigt, wenn Preis von GUT Y steigt.
è EK < 0 = Komplementäre Güter: Nachfrage nach GUT Y sinkt, wenn der Preis von GUT Y steigt.
è EK = 0 = Indifferente Güter: Nachfrage nach GUT X ändert sich nicht, wenn Preis von GUT Y sich ändert.
33. Welche Marktformen gibt es aus quantitativer Sicht?
è Polypole = Viele Anbieter + viele Nachfrager
è Oligopol = wenige Anbieter oder wenige Nachfrager
è Monopol = Ein Anbieter oder ein Nachfrager mit Marktbeherrschender Stellung
34. Wie sieht es bei der Wettbewerbssituation im Polypol aus?
Es stehen sich viele Anbieter und viele Nachfrager gegenüber. Diese haben sehr kleine Marktanteile. Maßnahmen eines einzelnen Marktteilnehmer (Anbieter) führen nicht zu einer Bedrohung des Wettbewerbs.
Für Anbieter im Polypol ist der Preis ein Datum. Man kann nur bestimmen welche Menge man anbietet.
35. Wie sieht denn die Wettbewerbssituation bei einem Oligopol aus?
Beim Oligopol haben wenige Anbieter oder wenige Nachfrager den bedeutenden Marktanteil.
- Zweiseitiges Oligopol: wenig Anbieter, wenig Nachfrager
- Angebotsoligopol: wenig Anbieter, viele Nachfrager
- Nachfrageoligopol: viele Anbieter, wenig Nachfrager
è Angebotsoligopol: Wenige Anbieter mit ungefähr gleich großen Marktanteilen treffen auf viele Nachfrager mit geringen Marktanteilen. Die Anbieter haben also hohen Anteil am Markt, wobei ein einzelner Einfluss auf das Marktgeschehen ausübt. Daher ist Rücksicht auf Reaktionen der Konkurrenz wichtig.
è Nachfrageoligopol: Wenige Nachfrager stehen vielen Anbietern gegenüber (z.B. Automobilindustrie).
o Strategien
§ Verdrängung: Ein Anbieter versucht durch Preisunterbietung andere Anbieter zu verdrängen. Evtl. zieht dieser mit und es kommt zu einem Preiskampf (jeder versucht den anderen zu unterbieten)
§ Friedliches Verhalten: Wenn durch andere Anbieter Nachteile erleiden (z.B. Marktanteil), dann versucht man durch Zusatzangebot wie Servicequalität die alte Marktposition wieder herzustellen. Unternehmen richten sich meistens an dem Unternehmen mit dem größten Marktanteil.
§ Zusammenarbeit: Anbieter agieren am Markt ohne sich zu stören (z.B. durch Preisabsprachen etc).
36. Wie ist die Wettbewerbssituation im Monopol?
In der Monopolsituation fehlt der Wettbewerb.
- Angebotsmonopol: Ein Anbieter trifft auf viele Nachfrager
- Nachfragemonopol: Ein Nachfrager trifft auf viele Anbieter
- Zweiseitiges Monopol: Ein Anbieter trifft auf einen Nachfrager
è Angebotsmonopol: Anbieter kann den Preis festlegen, allerdings gebunden an das Verhalten der Nachfrager. Er kann nicht gleichzeitig Preis + Menge festlegen. Er muss eine Preis / Mengenrelation ermitteln um Gewinne erzielen zu können.
è Volkswirtschaftlicher Nachteil: Markt wird preis- und mengenmäßig nicht so versorgt wie es unter Wettbewerbsbedingungen möglich wäre (z.B. künstliche Verknappung).
è Preisdifferenzierung: Der Angebotsmonopolist nutzt oft die Strategie der Preisdifferenzierung. Auf unterschiedlichen Teilmärkten werden Güter gleicher Art zu verschiedenen Preisen verkauft. Z.B. Regionen mit weniger Tankstellen wird Benzin teurer verkauft als in Regionen mit mehreren Tankstellen. Dadurch wird der Gesamtgewinn erhöht und eine optimale Auslastung erreicht.
37. Welche Formen der Preisdifferenzierung gibt es?
- Räumliche Preisdifferenzierung: Beispiel oben -> Regionsabhängig.
- Sachliche Preisdifferenzierung
o zeitlich: zur verschiedenen Tageszeiten unterschiedliche Preise
o persönlich: unterschiedliche Preise je nach Person (Rentner, Schüler)
o Produktbezogen: Produkt wird gleichzeitig als Markenprodukt und No-Name Produkt angeboten.
- Preisdifferenzierung nach Absatzmengen: Preise nach abgenommener Menge
- Preisdifferenzierung nach Verwendungszweck: Preise werden nach Verwendungszweck festgelegt = Heizöl – Dieselkraftstoff
38. Welche Wirkung haben die Marktformen auf den Preis?
Wenn Angebotspreise von einzelnen Anbietern beeinflusst werden, so spiegelt die Preisbildung nicht mehr die Knappheit der Produkte im Verhältnis der Nachfrage wieder. Die einzelnen Anbieter sind also so gezwungen sich dem Verhalten der anderen Anbieter zu orientieren.
39. Erklären Sie den Produktlebenszyklus
Das ist der Lebensweg eines Produktes.
1. Einführungsphase: Produkt wird am Markt eingeführt und ist noch unbekannt. Daher viel Werbung und PR + aggressiver Preiskampf.
2. Wachstumsphase: Preis und Konditionenpolitik wird wichtig, denn die Konkurrenten werden versuchen ähnliche Produkte am Markt zu bringen um von der Einführungsphase des Erstanbieters mit aufzuspringen.
3. Reifephase: Phase die man so lang strecken sollte wie möglich, denn es ist die erfolgreichste profitabelste Zeit.
4. Sättigungsphase: Nachfrage ist befriedigt. Hier sollte man langsam Preissenkungen machen und weitere Produktvarianten auf dem Markt bringen.
5. Degenerationsphase: Solange der Preis über Break-Even liegt, sollte er so lange am Markt gehalten werden wie möglich. Wenn aber unter Break-Even, dann den Markt verlassen.
40. Welchen Zusammenhang zwischen Produktlebenszyklus und Marktformen gibt es?
Wenn ein Unternehmen ein neues Produkt auf den Markt bringt und es gut aufgenommen wird, dann kann dies eine gewisse Zeit zu einer Monopolstellung führen. Nach einiger Zeit werden andere Anbieter nachziehen mit einem Produkt, wenn es Erfolgsversprechend ist. Die Monopolstellung wird abgebaut und es kommt zum Konkurrenzkampf. Marktformen verändern sich mit der Zeit.
41. Was ist das BIP = Bruttoinlandsprodukt ?
Der Wert aller Güter und Dienstleistungen die innerhalb einer Volkswirtschaft in einem Jahr erbracht wurde.
42. Was versteht man unter dem Bruttonationaleinkommen?
Damals wurde es Sozialprodukt genannt. Hier nimmt man den Wert des Bruttoinlandsprodukt und zieht alle Primärkosten ab die ins Ausland geflossen sind und fügt alle Primärkosten hinzu die von inländischen Wirtschaftseinheiten aus der übrigen Welt bezogen wurden.
43. Was versteht man unter nominales und reales Bruttoinlandsprodukt?
è Nominales BIP: Erfasst alle Güter und Dienstleistungen zum jeweiligen Marktpreis. Also es arbeitet auch mit Preissteigerungen.
è Reales BIP: Hier nimmt man die Menge der Güter und Dienstleistungen mit dem Preis des Basisjahres. Dieses multipliziert man und so erkennt man Veränderungen.
44. Wie kann man Wachstum erklären?
Wachstum ist die Zunahme des realen BIP pro Bevölkerungskopf von einer Periode zur nächsten.
45. Welche Ziele sollten durch das Wachstum erfüllt werden?
- Hebung des Wohlstandes
- bessere soziale Absicherung
- höhere Staateinnahmen
- Förderung von technologischen Neuerungen
46. Welche kritischen Einwände gegen das Wachstum gibt es?
- gewünschte Ziele werden kaum durch das Wachstum erreicht werden
- Ressourcen werden weniger mit denen man mehr und mehr vernünftiger wirtschaften muss.
- es werden beim BIP keine Schäden mit eingerechnet wie z.B. Umweltschäden
- Kein Zusammenhang zwischen Wachstum und psychischen Wohlempfinden.
- Mehr Wohlstand und Freizeit heißt auch das verstärkt auf Ungütern wie Alkohol und Rauschgift konsumiert wird.
- insgesamt könnte es zu mehr Wohlstand auch zu Unrücksichtnahme auf Umwelt und Mitmenschen genommen werden.
47. Was bedeutet quantitatives und qualitatives Wachstum?
è Quantitatives Wachstum: Ist die Zunahme des realen BIP. Also der Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
è Qualitatives Wachstum: Verbesserung der Lebensqualität was aber schwer zu messen ist.
48. Was versteht man unter Konjunktur?
Das sind mehr oder weniger regelmäßige Schwankungen aller gesamtwirtschaftlichen Größen (Produktion, Beschäftigung, Preis). Hier können Schwankungen gemessen werden.
49. Welche Konjunkturphasen gibt es?
Ø Aufschwung (Expansion): stärkeres Wachstum des BIP
Ø Hochkonjunktur (Boom): schnelles und hohes Wachstum des BIP = Große Nachfrage + hohes Angebot
Ø Abschwungphase (Rezession): geringeres Wachstum des BIP = Abbau der Nachfrage
Ø Depressionsphase: stagnierendes oder rückläufiges Wachstum des BIP
50. Was sind Konjunkturindikatoren und welche gibt es?
Das sind ökonomische Zeitreihen und aus Ihnen abgeleitete Messgrößen die den Konjunkturverlauf aufzeigen. Folgende können dabei betrachtet werden.
- Produktionsquote
- Arbeitslosenquote
- Lagerhaltungsquote
- Geldmenge der Zentralbank
- Preis und Lohnindex
- Zinsen
- Index der Auftragseingänge
Man muss dabei alle Indikatoren berücksichtigen. Einer alleine würde nicht ausreichen. z.B. 2009. Da sank der BIP um 5,0 %. Das reale BIP fiel aufgrund der Krise um 5,0 %. Die Wirtschaft wurde vom Außenhandel gebremst. Nur Staatausgaben und privater Konsum stützte die Konjunktur.
51. Welche Ursachen und Wirkungen haben die konjunkturellen Schwankungen?
Konjunkturelle Schwankungen können Hausgemacht sein. Das bedeutet es wurde eine falsche Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik eines Landes betrieben. Aber auch durch wirtschaftliche Verschleppung von anderen Ländern kann es übertragen werden. Die Wirkungen von konjunkturellen Schwankungen lassen sich nur selten im nationalen Alleingang bewältigen. Es bedarf dazu oft finanzielle Hilfen der Weltbank oder anderen Ländern. (siehe Griechenlandkrise)
52. Welche Ziele liegen einer optimalen Wirtschaftsentwicklung zu Grunde?
Im Stabilitätsgesetz, was auch magisches 4-Eck genannt wird, hat die Bundesregierung 1967 Ziele gesetzt die im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig realisiert werden sollten.
è stetiges angemessenes Wirtschaftswachstum
è hoher Beschäftigungsstand
è Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
è Preisniveaustabilität
Man kann dieses 4-Eck auch auf ein 6-Eck erweitern, wobei man darin noch Wert auf gerechte Einkommensverteilung und Umweltschutz Rücksicht nimmt.`
53. Was versteht man unter angemessenes stetiges Wirtschaftswachstum?
Wachstum ist Zunahme des realen BIP pro Kopf der Bevölkerung in einer Periode. Stetig ist sie wenn es über eine längere Zeit gleichmäßig ist. Wachstum ist angemessen, wenn es dazu beiträgt die übrigen Ziele des 4-Eck zu erreichen. z.B. Hoch genug um Probleme der Einkommensverteilung lösen zu können.
54. Was ist hoher Beschäftigungsstand?
Das Ziel Vollbeschäftigung wird erreicht wenn die Arbeitslosenquote 1-2 % beträgt.
55. Welche Arten der Arbeitslosigkeit gibt es?
è Friktionelle Arbeitslosigkeit: Entsteht beim Übergang von einer Arbeitsstelle zu einer anderen. Meistens nur von kurzer Dauer.
è Saisonelle Arbeitslosigkeit: Entsteht durch Klimabedingungen (z.B. Landwirtschaft) oder bei Nachfrageschwankungen (Gastronomie in der Nebensaison).
è Strukturelle Arbeitslosigkeit: Passiert wenn Angebot und Nachfrage der Arbeit nicht zusammenpassen. Es fehlen evtl. auch die Qualifikationen um einen Beruf ausüben zu können.
è Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: Entsteht durch Konjunkturschwankungen. z.B. Rückgang der Produktion, weil Nachfrage nachlässt.
56. Was versteht man unter Inflation?
Bedeutet das man sich für die gleiche Menge an Geld weniger kaufen kann. Preise für Güter und Dienstleistungen steigen, allerdings wird das Geld nicht mehr. Bedeutet das das Geld an Wert verliert oder die Güter werden wegen Knappheit teurer.
Ursachen der Inflation:
- Die Überbeanspruchung des Produkts durch zu hohe Nachfrage oder zurückbleiben des Angebots.
57. Was versteht man unter der Preisniveaustabilität?
Es bedeutet das die Preise über einen möglichst langen Zeitraum unverändert, also stabil bleiben sollen. Die Inflationsrate also gering bleibt. Sie ist ein wirtschaftspolitisches Ziel der EZB für die das Ziel erreicht ist, wenn die Inflation unter 2,0 % liegt.
58. Wie kann man außenwirtschaftliches Gleichgewicht erklären?
Dies herrscht wenn sich Import und Exportgeschäfte ausgleichen. Also Zahlungseingänge und Ausgänge zwischen In- und Ausland. Bei festen Wechselkursen lässt sich dieses Gleichgewicht an den Währungsreserven der Zentralbank ablesen.
59. Welche Probleme können beim Stabilitätsgesetz entstehen?
Es gibt halt Ziele die sich gegenseitig die gemeinsam nicht erreicht werden können. Bedeutet man kann nicht alle Ziele gleichzeitig erreichen. Wenn man z.B. einen hohen….
60. Was versteht man unter Marktwirtschaft und besonders freie und soziale?
Marktwirtschaft bedeutet das man wirtschaftliche Prozesse plant und lenkt. Also die Märkte mittlers der Preismechanismen koordiniert werden müssen. Bei der freien Marktwirtschaft hält sich der Staat größenteils aus dem Marktgeschehen heraus. Also es werden Produktion und Konsum vom Markt selber gesteuert. Hier greift der Staat nur ein um das funktionieren des Marktes aufrecht zu erhalten. Bei der sozialen Marktwirtschaft die greift der Staat in das Marktgeschehen voll ein. Also z.B. der Wettbewerb wird vom Staat mitgesteuert.
61. Welche Aufgaben nimmt der Staat in der sozialen Marktwirtschaft wahr?
In der sozialen Marktwirtschaft gibt es mehrere Sparten.
è Ordnungspolitik: Darunter fallen Wettbewerbspolitik, Eigentumspolitik, Währungspolitik, Handelspolitik, Umweltpolitik
è Sozialpolitik: Arbeitsschutzpolitik, Familienpolitik
è Prozesspolitik: Stabilitätsgesetz, Fiskalpolitik, Konjunkturpolitik
è Strukturpolitik: Infrastrukturpolitik, Regionalpolitik
62. Was versteht man unter angebotsorientierter Wirtschaftspolitik ?
Das sind alle Maßnahmen die zum Ziel haben, die Menge an dauerhaft und rentabel zur Verfügung stehenden Produktionsmöglichkeiten zu vergrößern. Durch Privatinitiative, Leistungs- und Verantwortungsbereichtschaft gestärkt werden um dadurch eine dauerhafte Verbesserung der Angebotsbedingungen in der Wirtschaft zu erreichen.
63. Welche Gestaltungsmöglichkeiten werden in einer Angebotsorientierten Wirtschaftspolitik eingesetzt?
- Abbau von Wirtschaftshemmnissen (Gesetze, Verordnungen, Vorschriften)
- Entwicklung eines motivierenden Steuersystems.
- Förderung der Existenzgründung.
- Schaffung stabiler und fairer Wettbewerbsbedingungen
- Förderung der Forschung und Entwicklung.
64. Wie kann man eine nachfragende Wirtschaftspolitik beschreiben?
Es soll versucht werden über eine Anregung der Nachfrage die Produktivität und darüber die Beschäftigung zu steigern.
65. Was ist unter Fiskalpolitik zu verstehen?
Die Fiskalpolitik ist das wirtschaftspolitische Instrument des Staates welches mittels der Beeinflussung von Steuern und Staatsausgaben die konjunkturelle Schwankungen ausgleichen soll und dadurch stabiles Wachstum zu sichern.
66. Welche Möglichkeiten hat der Staat erhöhte Ausgaben im Rahmen seiner Haushaltspolitik zu finanzieren?
- Erhöhung der Nettokreditaufnahme
- Erhöhung der Steuern
- Aussetzen von geplanten Steuersenkungen
- Verwendung außerordentlicher Einnahmen
- Verkauf von Vermögenswerten des Staates wie Immobilen, Aktien
67. Welche Bedeutung hat die Arbeitsmarktpolitik?
Das sind alle Maßnahmen die auf eine dauerhafte, den Fähigkeiten entsprechende Beschäftigung aller Arbeitsfähigen und Arbeitswilligen gerichtet sind und das entstehen struktureller Arbeitsmarktungleichgewichte verhindern oder beseitigen soll. Maßnahmen sind z.B. Berufsberatungen, Arbeitsvermittlungen, Förderungen, Umschulungen etc. Alles was der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben betrifft. z.B. Hausfrauen sollen nach Jahren wieder in den Beruf zurück.
68. Was ist unter der Tarifpolitik zu verstehen?
Festgesetzte Löhne und Gehälter wirken auf die Konjunkturentwicklung mit ein. Werden durch Gewerkschaften in einem Streik zu hohe Lohnforderungen durchgesetzt, welche Betriebe kostenmäßig nicht verkraften können, so kommt es zu einem Betriebszusammenbruch und vermehrt auch zu Betriebsverlagerungen ins Ausland. Für Betriebe heißen höhere Löhne mehr kosten, für Arbeitnehmer höhere Nettoeinkommen, was wiederrum zusätzliche Kaufkraft bedeutet und mehr Steuereinnahmen für den Staat. Entlassungen, also weniger Beschäftigung bedeutet wiederum mehr Steuerausgaben. Gewerkschaften stehen aber auch unter Druck ihre Mitglieder, höhere Löhne aufgrund von Preisentwicklungen oder aufgrund höhere Gewinne der Unternehmen durchzusetzen. Die Lohnpolitik hat Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft.
69. Was versteht man unter dem Ansatz Kaufkrafttheorie des Lohns?
Lohnerhöhungen führen zum Anstieg des Einkommens der privaten Haushalte und regen somit die Nachfrage nach Gütern an. Werden Löhne nicht an wirtschaftlicher Entwicklung angepasst, sinkt die Kaufkraft. Folgende Probleme sind aber enthalten.
- Lohnerhöhungen führen nicht im gleichen Maße zu einem Anstieg der inländischen Nachfrage, denn ein Teil der Erhöhungen werden vom Staat durch Steuern einbehalten. Mehr Lohn bedeutet auch mehr Steuerabzüge.
- Lohnerhöhungen können zum Anstieg der Kaufpreise führen.
- Lohnerhöhungen können zu einer Verlagerung von Betrieben ins Ausland führen.
70. Welcher gedanklicher Ansatz enthält produktivitätsorientierte Lohnpolitik?
Hier geht man von einer Rechnung der Lohnstückosten aus. Steigen Löhne um 4 % und dies ist verbunden mit einer Produktivitätssteigerung in gleicher Höhe (Prozentual), so bleiben die Lohnstückkosten kontant. Dieser Ansatz vernachlässigt folgende Punkte.
- Wenn sich Anteil der Lohnkosten an den Gesamtkosten verändert, verändern sich auch die Stückkosten insgesamt, trotz Erhöhung der Löhne
- Lohnerhöhungen können zu einer Substitution des Faktors Arbeit führen. Der Anteil des Faktors Arbeit an der betrieblichen Wertschöpfung wird kleiner.
71. Was versteht man unter der Umweltpolitik und welche Aufgaben hat diese?
Aufgabe darin ist es die Umwelt zu schonen und umweltgerechte Maßnahmen anzuwenden, damit man umweltschonende Produktionsverfahren und Produkte zu entwickeln und hier auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen zu lassen. Viele Unternehmen stellen heute umweltschonende Produkte her, daher kann man sagen das man eine erfolgreiche Umweltpolitik in Deutschland pflegt. z.B. Autoindustrie – Elektroautos oder auch die Energieeinsparungen in Produktion etc.
72. Was versteht man unter Sozialpolitik und welche Aufgaben übernimmt der Staat dabei?
In einer sozialen Marktwirtschaft übernimmt der Staat die Aufgabe die Rechte der Marktteilnehmer zu schützen und dadurch Ungleichgewichte zu verhindern und zu mildern. Der Staat ist in folgenden Bereichen tätig.
- Arbeitsmarktpolitik
- Verteilungspolitik (Kindergeld, Elterngeld)
- Arbeitsschutzpolitik (Arbeitsvertragsschutz, Arbeitssicherheit)
- gesetzliche Sozialversicherung
- sonstige Maßnahmen wie Umweltpolitik, Bildungspolitik
73. Was versteht man unter Außenhandel?
Außenhandel umfasst die Beschaffung oder Absatz von Waren über die nationale Grenze eines Staates hinaus. Der Gegensatz ist der Binnenhandel, also innerhalb der Landesgrenzen. Die Grundformen im Außenhandel sind.
- Import, Export und Transithandel
74. Welchen Stellenwert hat der Außenhandel für Deutschland?
Die Wirtschaft in Deutschland ist in hohem Maße vom Außenhandel abhängig.
- Ein Drittel der im Inland produzierten Güter werden exportiert.
- Mehr als jeder vierte deutsche Arbeitsplatz ist Exportabhängig.
- Bis 2008 war Deutschland vor den USA, China und Japan weltweit der größte Exporteur. 2009 wurde dies an China abgegeben und wird es wohl lange bleiben
- Der Export stützt die schwächere Inlandsnachfrage und soll damit Beschäftigung sichern.
- Exportschlager sind Autos, Maschinen, chemische Erzeugnisse und Metalle/Metallerzeugnisse.
- Der deutsche Außenhandel erstreckt sich auf alle Länder der Erde. Schwerpunkt aber liegt auf EU, USA, Japan sowie Schwellen- und Entwicklungsländer.
75. Was versteht man unter dem Begriff Geldwert?
Geldwert drückt die Kaufkraft oder die Mengen an Gütern und Dienstleistungen aus, die mit einer Geldeinheit im Inland oder Ausland gekauft werden kann. Der Binnenwert des Geldes wird mit dem Verbraucherpreisindex gemessen. Der Geldwert im Verkehr mit dem Ausland ändert sich jeweils mit einer Änderung des Wechselkurses.
76. Was ist der Wechselkurs einer Währung?
Der Wechselkurs ist der Preis für 100 Einheiten (bzw. 1 oder 1000 Einheiten) ausländischer Währung ausgedrückt in inländischer Währung. Am Anfang des Euros 2002 betrug der Kurs des Euros ca. 0,88 Dollar. Danach kam es zum Kursanstieg und erreichte 2008 stellenweise 1,56 Euro. Danach aber fiel der Kurs gegenüber Dollar auf 1,29 aufgrund der Finanzkrise. Für die Zukunft wird ein weiterer Verfall des Euros gegenüber des Dollar erwartet, was an den Stabilitätsproblemen der Länder Griechenland, Italien und Spanien liegt.
77. Was versteht man unter Kurs, Außenwert und Devisen?
- Kurs: Preis für ausländische Zahlungsmittel
- Der Außenwert: einer Währung steigt, wenn der Kurs steigt. z.B. Der Außenwert des Euros steigt, wenn der Kurs des US-Dollars sinkt.
- Devisen: Ausländische Zahlungsmittel (Fremdwährung)
78. Welche Wechselkurssysteme gibt es?
è Feste Wechselkurse: Der Kurs einer bestimmten Währung wird für einen bestimmten Zeitraum festgelegt. Der Umtausch in die eine oder andere Währung erfolgt unabhängig von Angebot und Nachfrage zu meist staatlich festgelegten Konditionen. Der Grund für die Starrheit liegt darin:
o Goldkernwährung: Umlaufende Geldmenge steht in Relation mit der vorhandenen Goldmenge. Z.B. eine Unze Gold für 400 Dollar. Die Zentralbank ist zu diesem Preis ständig verpflichtet zu diesen Preis Gold zu kaufen oder zu verkaufen.
o Politisch fixierte Wechselkurse: auch ohne Goldkernwährung ist es für Länder möglich, wenn der Kurs ihrer Währung sich dem Leitkurs festlegt und sich verpflichtet zu dieser Währung jederzeit zu kaufen oder zu verkaufen.
è Flexible Wechselkurse: Der Kurs, also der Preis für eine bestimmte Anzahl von Einheiten Fremdwährung, wird allein durch Angebot und Nachfrage auf dem Devisenmarkt bestimmt. In einem solchen System üben weder die Zentralbanken noch andere staatliche Institute durch Interventionen Einfluss auf die Kursbildung aus.
79. Was ist Gegenstand und Ziel der Außenwirtschaftspolitik?
Außenwirtschaftspolitik wird als Gestaltung, Erhaltung oder Veränderung der Rahmenbedingungen internationaler Wirtschaftsbeziehungen verstanden. Also Gestaltung des Außenhandels, des internationalen Zahlungsverkehrs und Beeinflussung internationaler Transitaktionen.
Instrumente der Außenwirtschaftspolitik:
- Einführung, Veränderung von Zöllen
- Exportsubventionen
- Regulierung des Exports/Imports z.B. Einfuhr-/Ausfuhrverbote
Hauptziel der Außenwirtschaftspolitik ist die Realisierung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts. Also das funktionieren der Außenwirtschaft.
80. Was versteht man unter einer Zahlungsbilanz?
Die Zahlungsbilanz ist die systematische Erfassung aller wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Inländern und dem Ausland bezogen auf einen bestimmten Zeitraum. Folgende Funktionen werden erfüllt:
- Feststellung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts
- Maßstab für wirtschaftliche Entscheidungen
- Darstellung der volkswirtschaftlichen Verpflichtungen
81. Welche Wirkungen haben die Handelsbeziehungen mit dem Ausland?
Zusammensetzung von Export und Import sind durch ihren Einfluss auf Geld und Güterkreislauf für jede Volkswirtschaft von wichtiger Bedeutung. Falls der Export dem Import stark übersteigt wird sich der Beschäftigungsgrad im Inland erhöhen und es kommt evtl. auch zur einer Überbeschäftigung. Wenn dadurch das Gesamteinkommen als Nachfrage am Markt wirksam wird, dann stehen nicht genug Güter zur verfügung, da ein Großteil der Güter exportiert wird und nicht genug Güter importiert werden. Die das Angebot übersteigende Nachfrage birgt Gefahren von Preissteigerungen im Inland. Umgekehrt, also mehr Import als Export, dann entsteht Unterbeschäftigung und das Einkommen geht zurück. Es ist dann viel Ware am Markt, aber weniger Nachfrage vorhanden. Was wieder bedeutet das der Preis fällt und Einkommen dadurch wieder weniger wird.
82. Wann ist außenwirtschaftliches Gleichgewicht erreicht?
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht ist erreicht, wenn dich bei konstanten oder flexiblen Wechselkursen Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge im Güter und Kapitalverkehr ausgleichen, ohne das vom Inland oder Ausland zahlungsbedingte Transaktionen vorgenommen werden müssen. Also vereinfacht, wenn die Leistungsbilanz ausgeglichen ist oder der Saldo der Devisenbilanz gleich Null ist.
Bei festen Wechselkursen lässt sich das Gleichgewicht an der Konstanz der Währungsreserven der Zentralbank ablesen. Bei flexiblen Wechselkursen ist die Konstanz der Währungsreserven gegeben, sofern die Zentralbank nicht an den Devisenmärkten interveniert (in einen Konflikt eingreifen muss).
83. Welche Bedeutung hat das außenwirtschaftliche Gleichgewicht?
Bei Gefährdung können binnenwirtschaftliche Stabilisierungs-, Beschäftigungs- und Wachstumsprobleme entstehen. Außerdem wirkt sich wegen der engen wirtschaftlichen Verflechtung unter den Ländern das außenwirtschaftliche Ungleichgewicht eines Staates auch auf andere Länder aus. So das dort ebenfalls Ungleichgewicht entstehen kann und hier Probleme mit Beschäftigung und Preisniveau besteht. Daher ist eine globales außenwirtschaftliches Gleichgewicht, wichtig und soll sichergestellt werden.
84. Was versteht man unter tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen?
è Tarifären Handelshemmnissen: Als tarifäre Handelshemmnisse gilt alles was freien Verkehr von Gütern, Dienstleistungen und Kapital zwischen Volkswirtschaften dadurch beeinträchtigt, dass Importe künstlich verteuert werden und Exporte künstlich verbilligt werden (z.B. durch Zölle).
è Nicht-Tarifäre Handelshemmnisse: Alle Maßnahmen die den freien Handel behindern ohne direkt auf die Preise zu wirken. Hierzu zählen Import- und Exportverbote durch z.B. Vorschriften. Also alle die Import und Export verhindern.
85. Was sind Embargos?
Embargos richten sich nicht an einzelne Unternehmen, sondern gegen Staaten. Mit denen dürfen keine Handelsbeziehungen eingegangen werden. z.B. verschärft bei Kinderarbeit etc.
86. Welche Aufgaben und Funktionen hat die EZB – Europäische Zentralbank
Die EZB ist die 1998 gegründete Währungsbehörde der Mitgliedsstaaten der Europäischen Währungsunion. Diese tätigt im Europäischen System der Zentralbanken wie ein Kreditinstituten Bankgeschäfte mit öffentlichen Banken, Kreditinstituten und Nichtbanken.
Aufgaben sind die Steuerung der Geldpolitik, die Rolle als Notenbank der EU und kümmert sich um das Verhältnis zu den Geschäftsbänken und ist quasi die Bankaufsicht. Die Geldpolitik der EZB umfasst alle Maßnahmen mit denen sie die Geldmenge und die Inflation in der EU steuern kann. Also hat die EZB-Geldpolitik diese Aufgaben:
- Wachstum der Geldmenge
- Zukünftige Preisentwicklungen erkennen
- Festlegung und Ausführung der Geldpolitik
- Verwaltung der Währungsreserven der Mitgliedsstaaten
- Organisation des Zahlungsverkehrs in der Gemeinschaft
- Entwicklung der Wechselkurse zwischen Dollar, Euro, Yen beobachten
- Entwicklungen von Konjunkturen beobachten
- Lage auf den Finanzmärkten erkennen
87. Welche Möglichkeit hat die EZB zur Stabilisierung der Währung?
Die EZB kann folgende Instrumente dazu einsetzen.
-> Liquiditätspolitik = darunter die Mindestreservepoltik und Offenmarktpolitik
- Mindestreservepolitik: Die Banken müssen einen Teil der von den Kunden eingezahlten Gelder verzinst bei der jeweiligen nationalen Zentralbank als Reserve hinterlegen. Zentralbanken können den Reserveüberschuss der einzelnen Banken beeinflussen.
- Offenmarktpolitik: Die EZB ermächtigt die nationalen Zentralbanken (z.B. Deutsche Bundesbank Wertpapiere zu handeln. Durch den Ankauf von Wertpapieren führt die deutsche Bundesbank z.B. dem Wirtschaftskreislauf Geld zu, durch Verkauf verringert sie den Wert.
-> Zinspolitik = darunter die Spitzenrefinazierungspolitik und die Einlagefazilität.
- Spitzenrefinanzierungspolitik: Durch die Spitzenrefinanzierungsfazilität beschaffen sich die Kreditinstitute für einen Tag benötigtes Zentralbankgeld (Leitzins). Dabei ist die Kreditfazilität die Gesamtheit der Kreditmöglichkeiten.
- Einlagenfazilität: hier können Geldinstitute über Nacht nicht benötigtes Geld bei der Zentralbank anlegen. Liquidität wird dem Geldkreislauf entzogen. Dadurch wird der Tageszins mitbestimmt.
88. Was ist der europäische Binnenmarkt?
Durch Bildung der Europäischen Union (EU) ist ein neuer Binnenmarkt entstanden und wächst nach jedem neuen EU-Mitglied. Grenzen der Mitgliedsstaaten wurden abgeschafft und der Binnenmarkt ist weltweit neben den USA der die größte Bedeutung hat. Im EU-Binnenmarkt besteht vollständige Freiheit des Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr die Freizügigkeit für Personen und Selbstständige hat. Jeder hat freien Marktzutritt. Probleme sind die beruflichen Qualifikationen (z.B. Meistertitel im Handwerk meist nur in Deutschland und Österreich). Unterschiedliche Bildungsinhalte. Überwindung von Sprachproblemen. Steigende Wirtschaftskriminialität wegen fehlender Grenzen.
89. Was ist die Besonderheit der EU?
Die EU besitzt eigene Hoheitsrechte und Befugnisse, wobei die Mitgliedsstaaten auf viele ihre eigenen Souveränitätsrechte verzichtet haben. Die EU strebt wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt an und betreibt gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, sowie gemeinsame Innen- und Rechtspolitik. Allerdings wird eine gemeinsame Steuerpolitik noch immer von den meisten EU-Mitgliedern abgelehnt.
90. Welche Ziele verfolgt die EU?
- Förderung des sozialen und wirtschaftlichen Fortschritts über folgende Maßnahmen:
o Binnenmarkt
o Währungsunion mit gemeinsamer Währung
o Abstimmung einzelner Politikbereiche wie Verkehrspolitik, Umweltpolitik, gemeinsame Forschung etc.
- Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
- Gemeinsame Innen- und Rechtspolitik (gemeinsames Asylrecht etc.)
91. Welche Wirtschafts- und Währungsbeziehungen zwischen den Mitgliedsstaaten der EU gibt es?
è Zollunion: Ein- und Ausfuhrzölle sowie Abgaben zwischen Mitgliedsstaaten sind verboten. Gegenüber Drittländern existiert ein gemeinsamer Zolltarif.
è Gemeinsamer Markt: Der Euromarkt garantiert Freiheit des Waren- und Kapitalverkehrs. Freizügigkeiten der Arbeitnehmer und Niederlassungsfreiheit für Unternehmer.
è Währungsunion: Ziel einer gemeinsamen Währung unter Mitgliedern ist erreicht.
92. Welche Voraussetzungen müssen Mitgliedsländer bei EU-Beitritt erfüllen?
Im Maastricht-Vertrag festgelegte Konvergenzkriterien die EU Mitgliedsstaaten erfüllen müssen um den Euro einführen zu können, sind:
o Inflationsrate darf nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über den drei Mitgliedsstaaten, mit den besten Ergebnis liegen.
o Öffentliches Budget-Defizit darf höchstens 3 % des BIP betragen.
o Staatsverschuldungen soll 60 % des BIP nicht übersteigen.
o Der Wechselkurs muss sich zwei Jahre innerhalb einer festen Linie bewegen und darf nicht abgewertet worden sein.
o Der Nominalzins für Wertpapiere darf nicht um mehr als 2 Prozentpunkte über den Satz der drei Länder mit den besten Werten sein.
Die meisten Länder wie auch Deutschland können die Maastricht-Kriterien im nach hinein nicht einhalten.
93. Welche Vorteile und Nachteile hat die EU-Währungsunion?
Vorteile:
- Kein Wechselkursrisiko
- Verbesserte Preistransparenz für Unternehmen
- Ausdehnung des Absatzmarktes
- Verbesserter Zugang zum europäischen Kapitalmarkt
- Verstärkter Wettbewerb mit entsprechenden Preisdruck
- Keine Devisentransaktionen
Nachteile:
- Kaufkraftverlust bei Inflation
- Wertverlust bei der Altersversorgung
- Wertverlust bei Gläubigern langfristiger Anleihen
- Risiko des Arbeitsplatzverlust