Unternehmensführung
01 – Planung von Selbstständigkeit, Entwicklung einer Geschäftsidee + Businessplan
01. Wie kann das Konzept einer Geschäftsidee aussehen?
Bei der Erstellung des Unternehmenskonzepts ist die Geschäftsidee einer der wichtigen Bestandsteile. Hier kann man ein Eigenkonzept entwickeln oder man übernimmt eine Geschäftsidee was Fremdkonzept bedeutet, also einer Unternehmensübernahme. Dieses kann auch als Franchisekonzepts passieren.
02. Was versteht man unter einem Businessplan und wie ist dieser aufgebaut?
Ein Businessplan ist eine schriftliche Aufführung, das alle Ziele und Strategien eines Unternehmens mit den grundsätzlichen Voraussetzungen, Vorhaben und Maßnahmen für einen bestimmten Zeitrahmen beinhaltet. Aufgebaut wird dieser nach.
Qualitative Merkmale
- Angaben zur Gründungsperson
- Qualifikation der Gründerperson (z.B. Schulabschlüsse, Kenntnisse usw)
- Geschäftsidee / Zielgruppe (Eigenkonzept oder Fremdkonzept (Übernahme eines Unternehmens oder Franchisekonzept))
- Rechtsform / Führungsmerkmale (Unternehmensziele, Unternehmensstrategie, Management, Wahl der Rechtsform, wenn erforderlich externe Berater)
- Marktanalyse
- Standort
- Marketingkonzept
- Konkurenzanalyse
- Zukunftsaussicht
- Eigene Stärken
Quantitative Merkmale
- Kapitalbedarfsplan
- Finanzierungsplan (vor der Gründung)
- Umsatzvorschau die monatlich meist über 36 Monate erstellt wird.
Hier nach Geschäftskosten, Privatkosten, Liquiditätsplan, 2. Finanzierungsplan, Rentabilitätsplan
03. Was versteht man im Zusammenhang mit Unternehmensziel, Unternehmensstrategie und Management?
Als ein Unternehmensziel wird das Streben nach einem bestimmten Unternehmenserfolg bezeichnet. (z.B. Erhöhung des Marktanteils, Abschluss von Verträgen etc.) Die gesetzten Ziele haben natürlich dann Einfluss auf die Unternehmensstrategie, die man so wählt, dass sie ein Unternehmen vorantreiben um die Ziele zu erreichen. Wenn man z.B. an einem neuen Markt beteiligt ist dann wird man einen hohen Anteil der Marketingmaßnahmen legen. (Werbung etc.) Diese Festlegungen der Unternehmensstrategie und die daraus entstandenen Maßnahmen ist Aufgabe des Management. Also die Zielbildung, dann die Gestaltung der Strategie und das steuern der Zielerreichung.
04. Was versteht man unter Rechtsform und welche Arten gibt es dort?
Die Wahl der Rechtsform ist Einfluss auf Haftung und Außenwirkungen für ein Unternehmen. Es kann als Personengesellschaft oder als Kapitalgesellschaft geführt werden.
Personengesellschaften:
- Offene Handelsgesellschaft OHG
- Kommanditgesellschaft (KG)
- Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR)
Kapitalgesellschaften:
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung GmbH
- Aktiengesellschaft AG
- Kommanditgesellschaft auf Aktien KGaA
- Unternehmensgesellschaft beschränkt UG
05. Welche Unterschiede gibt es zwischen Personengesellschaft und Kapitalgesellschaften?
Bei Personengesellschaften bilden natürliche Personen eine Gesellschaft und haften persönlich. Bei Kapitalgesellschaften handelt es sich um juristische Personen so, dass das Gesellschaftsvermögen haftet.
06. Was versteht man unter einem Kapitalbedarfsplan?
Das ist ein Plan der zur Gründung eines Unternehmens gebraucht wird. Das ist die Kapitalmenge, die zum Erwerb des Anlage- und Umlaufvermögen erforderlich ist. Hier werden Sach- und Betriebsmittel (Werkzeuge usw.), Gründungskosten (Notarkosten usw.) und Kosten für die Liquiditätssicherung (Kreditzinsen) mit eingerechnet.
07. Was versteht man unter einen Finanzierungsplan?
Der Finanzierungsplan ist eine Abgrenzung der Finanzierungsquellen – Eigenkapital, öffentliche Mittel oder Bankdarlehen bestehen können. Es ist also der Geldbedarf der zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht durch eigene Einnahmen gedeckt wird. Hier muss z.B. eine Fremdfinanzierung eingreifen (Darlehen).
08. Was versteht man unter Innen- und Außenfinanzierung?
Am Anfang erzielt ein Unternehmen wenig Umsatz und hat dadurch kaum Innenfinanzierungsmöglichkeiten. Bedeutet es sind erwirtschaftete Gewinne die für Finanzierungen eingeplant werden können. Die Außenfinanzierung oder Fremdfinanzierung bedeutet finanzieren von außen. Z.B. durch Banken, obwohl es viele Unternehmen besonders am Anfang schwer haben, da sich Banken sehr absichern. (durch Basel II - Risikoklassen). Es kann aber auch durch öffentliche Fördermittel geschehen. Dabei ist die häufigste Form die personenbezoge Förderung (das der Unternehmensgründer Fördergelder gibt um eine Steigerung des Eigenkapitals zu bewirken) und die unternehmensbezogene Förderung (öffentliche Darlehen fließt als Fremdkapital in die Finanzierung, dadurch kleinere Zinsen als Banken).
09. Was ist unter einer Planbilanz zu verstehen?
Das ist eine Bilanz in der betrieblichen Gesamtplanung. Sie ist eine Planungsrechnung über die Unternehmensentwicklung und ist Zusammenfassung von Beschaffungsplan, Produktionsplan, Finanzplan und Absatzplan, woraus zukünftige Handlungen abgeleitet werden. Per Auflistung hat man hier eine Aktiva und Passiva Seite.
10. Was versteht man unter Ertragsplan?
Alle Erträge sind Wertzuwächse durch produzierte Güter oder Dienstleistungen. Dabei unterscheidet man in einer Auflistung Betriebserträge und neutrale Erträge. Der Betriebsertrag ist der Ertrag, der der Zweckerfüllung des Betriebes dient und aus Absatzleistungen, Lagerleistung und aus innerbetrieblichen Leistungen erzielt wird. Der neutrale Betrag sind alle die nicht aus den betrieblichen Leistungsprozessen kommen. Wie z.B. Zins- und Mieterträge, Steuererstattungen, Beteiligungen von Wertpapieren etc. Diese neutralen Beträge können untergliedert werden in betriebsfremde Erträge, periodenfremde und außerordentliche Erträge.
11. Nennen Sie die Komponenten des Ertragsplanes.
Absatzplanung: enthält liefernde Erzeugnisse welche nach Art, Menge und Periode unterteilt ist.
Umsatzplanung: enthält eine Übersicht über die erwarteten Umsätze einer Periode.
Rohertragsplanung: ist die Differenz zwischen dem erzielten Umsatz und den eingesetzten Waren (material). Ermittlung des Zwischenerfolgs.
Abschreibungsplanung: die eintretende Wertminderung eines abnutzbaren Wirtschaftsgutes im Laufe der Abrechnungsperiode. Z.B. auf Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung etc. Dabei gibt es zwei Arten der Abschreibung – Planmäßige Abschreibung (Ermittlung des Abschreibungsverfahrens einer Anwendung) und die – Außerplanmäßige Abschreibung (Folgen von unvorhersehbaren Ereignissen z.B. Diebstahl, Zerstörung.)
12. Was versteht man unter einem Liquiditätsplan?
Sicherstellen der Liquidität wird verstanden das man einer Zahlungsverpflichtung nachkommen kann. Dabei ist ein Liquiditätsplan von großer Bedeutung für ein Unternehmen. Dabei soll die Sicherung der kurzfristigen Liquidität – Begleichung der aktuellen Verbindlichkeiten und die strukturelle Liquidität sorgt dafür, dass man rückläufigen Umsätzen seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Dabei sind im Plan Verbindlichkeiten (Zahlungsverpflichtungen, also Ausgaben) und Forderungen (Einnahmen) gelistet. Dabei ergibt sich dann aus der Differenz der Einnahmen und Ausgaben die Deckung wieder, also die Liquidität des Unternehmen.
13. Wie kann eine Planung der Gewinnverwendung aussehen?
Bei der Erstellung eines Businessplans geht man immer davon aus das man ein positives Ergebnis erzielt. Also Gewinn erwirtschaftet. Die Verwendung eines Gewinnes muss geplant werden.
- Einstellung in Eigenkapital: Gewinn kann das Eigenkapital erhöhen.
- Ausschüttung an Gesellschafter: Gewinnausschüttung an Gesellschafter
- Ausschüttung an Mitarbeiter: Um Mitarbeiter weiterhin zu motivieren und am Gewinn zu beteiligen kann man z.B. Gewinnprämien zahlen.
- Betriebliche Investitionen: durch Gewinn kann das Unternehmen in erforderliche Investitionen mit einbringen. (z.B. bessere Maschinen, Anlagen etc).
02 – Besonderheiten der Übernahme
14. Nennen Sie Vor- und Nachteile einer Betriebsübernahme
Vorteile:
Wegfall von Gründungskosten
Vorhandener Kundenstamm
Bekanntheitsgrad und Image des Unternehmens
Etablierung am Markt
Nachteile:
Übernahme bestehender Schulden
Motivation der Mitarbeiter unbekannt
Mögliche Boykottierung des neuen Eigentümers
Reaktion und Durchsetzung neuer Strategien
15. Welche Formen von Übernahmen gibt es?
Unternehmensübernahme wird meistens innerhalb der Familie übergeben oder an Externe übertragen.
- Familiennachfolge: Geht das Unternehmen an ein Familienmitglied kommt es zur schrittweisen Übertragung. So wird das Mitglied durch Beteiligung an einer Personen- oder Kapitalgesellschaft langsam heran geführt. Dieses erfolgt nach Schenkung oder Verkauf. Eine frühzeitige Beteiligung des Familienmitgliedes prüft ob dieser als Nachfolger geeignet ist. Eine Schenkung muss notariell beurkundet werden oder das komplette Vermögen muss übertragen werden. Wenn ein Grundstück dabei übergeben wird, ist eine notarielle Beurkundung notwendig. Bei einer Erbfolge muss dies per Testament oder Erbvertrag vorgelegt werden.
- Externe Übernahme durch Verkauf:
è Asset-Deal: einzelne Übertragung der Vermögensgegenstände. Greift oft beim Verkauf von Einzelunternehmen oder einzelnen Betriebsteilen.
è Share-Deal: beim Kauf von Geschäftsanteilen wird der Käufer z.B. Gesellschafter einer GmbH. Finanzielle Belastung nur für die erworbenen Anteile.
è Management-Buy-Out: wenn Mitarbeiter des Unternehmens den Betrieb gemeinsam kaufen und aus Eigenmitteln finanzieren.
è Trennung: Wenn der Unternehmensinhaber die Unternehmensführung abgeben möchte, aber sein Eigentum behalten möchte muss er folgendes machen. – Einsatz eines Fremdgeschäftsführers. – Gründung einer Kapitalgesellschaft, - Verpachtung des Unternehmens.
è Outsourcing und Spin-off-Gründung: Beim Outsourcing werden Unternehmensbereiche getrennt und gehen in eine Selbstständigkeit über. Z.B. Abspaltung eigener Buchhaltung, die dann von einem externen Unternehmen gemacht wird.
è Franchising: bestehendes Geschäftskonzept wird übernommen. Gegen Zahlung kann eine Marke, also Name, Idee etc. genutzt werden. Wenn es hier zu einer Franchisenachfolge kommt, dann geht dies den Nehmer und Geber gleichermaßen etwas an. Es sind hier weniger Risiken des Nachfolgers gegeben.
16. Nennen Sie Kriterien der Unternehmensbewertung
Beschäftigt sich mit der Ermittlung des Wertes eines Unternehmens. Dabei unterscheidet man.
- Objektive Unternehmensbewertungslehre: es wird versucht einen einzigen Wert zu ermitteln. Jedes Bewertungssubjekt soll unabhängig von anderen Zielsystemen und Entscheidungsfeldern den gleichen Wert besitzen.
- Subjektive Unternehmensbewertungslehre: jedes Bewertungssubjekt weist einen eigenen Wert auf, da verschiedene Ziele und Entscheidungsfelder haben maßgeblichen Einfluss auf die Bewertung.
- Funktionale Bewertungslehre: Brückenschlag zwischen den beiden anderen Auffassungen, gibt aber noch verschiedene Anlässe wie Eigentumsveränderungen, Finanzierungen, Unternehmensnachfolge. Etc.
- Due-Diligence-Prüfungen: hier werden bei Kaufobjekten von Unternehmen verschiedene Merkmale geprüft und besonders Analysen von Stärken und Schwächen gemacht. Damit sollen Risiken angeschaut werden. Folgende Kriterien werden dabei untersucht. Rechtliche, steuerliche, finanzwirtschaftliche Situationen, Marktposition, Umweltverträglichkeit, Versicherungen, Technik und die Mitarbeitersituation in einem Unternehmen.
17. Nennen Sie Verfahren der Unternehmensbewertungen.
- Ertragswertmethode
- Substanzwertmethode
- Mittelwertmethode
- Kombination von Substanz- und Ertragswert
- Discounted-Cashflow-Methode
- Firmenwert oder Goodwill
- Multiplikatormethode
18. Welche Kriterien gibt es bei Kauf oder Pacht?
Vorteile Pacht:
- Geringerer Kapitalbedarf
- Pachtzins günstiger als Kreditzins
- Pachtvertag ist zeitlich begrenz
Nachteile Pacht:
- Unternehmen ist nicht Eigentümer
- Keine Einigung zwischen Eigentümer und Pächter bei Investitionen
- Abhängigkeit vom Eigentümer des Unternehmens.
Vorteile Kauf:
- Unabhängigkeit bei Entscheidungen
- Unternehmen kann als Kreditsicherheit eingesetzt werden
Nachteile Kauf:
- Hoher Kapitalbedarf
- Risiko für Unternehmen
19. Welche Bestandteile hat ein Unternehmenskaufvertrag?
Der Kaufvertrag ist gegenseitiger Vertrag. Verkäufer verpflichtet sich eine Übergabe der Kaufsache und der Käufer den Kaufpreis zu zahlen und die Ware abzunehmen. Wichtige Bestandteile dabei sind folgende:
- Präambel: Vertragsparteien, Geschäftsgrundlagen und Geschäftszweck.
- Vertragsgegenstand: Unternehmensbezeichnung
- Verkauf und Transfer: Übergabetermin, Rücktrittsklausel
- Kaufpreis: Höhe, Fälligkeit
- Garantien und Rechtsfolgen bei Garantieverletzung
- Nebenleistungsverpflichtungen
- Wettbewerbsklausel
- Sonstiges, wie Schriftform, Vertraulichkeit etc.
20. Welche Bestandteile hat ein Pachtvertrag?
Ist gegenseitiger Vertrag nicht nur über Sachen, sondern zusätzlich auch Rechte. Es ist eine Erzielung von Erträgen aus einer gepachteten Sache möglich. Wichtige Bestandteile sind hier:
- Präambel: Vertragspartien, Geschäftsgrundlagen und Geschäftszweck
- Dauer der Pacht: Anfang und Ende
- Transfer: Übergabetermin, Rücktrittklausel
- Pacht: Höhe, Fälligkeit, Anpassung
- Rechte und Pflichten des Eigentümers
- Rechte und Pflichten des Pächters
- Nebenleistungsverpflichtungen
- Sonstiges wie Vertraulichkeit, Schriftform etc.
03 – Persönliche und fachliche Eignung zur unternehmerischen Selbstständigkeit
21. Welche Anmeldungen und Genehmigungen muss man bei unternehmerische Selbstständigkeit durchführen?
Kriterium dabei ist ob es sich um ein anmeldungspflichtiges Gewerbe, freiberufliche Tätigkeit oder eine genehmigungspflichtige Tätigkeit handelt. Auch die Rechtsform und die daraus folgende Eintragung im Handelsregister ist wichtig. Dabei gibt es mehrere Pflichten
- Anzeigenpflicht: freie Berufe (z.B. Rechtsanwälte, Architekten oder Wirtschaftsprüfer) unterliegen nicht der Gewerbeordnung. Alle die selbstständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende, erzieherische Tätigkeiten bestreffen. Es muss nur beim zuständigen Finanzamt angemeldet sein. Anzeigepflichtig sind die die in freien Berufen die Urproduktion (Landwirtschaft etc.) sowie Dienstleistungen höherer Art (Verwaltung von eigenen Vermögen) beinhalten.
- Anmeldepflicht: alle die selbstständig regelmäßig Gewinnerzielungsabsichten haben. Es muss angemeldet werden, wenn eine gewerbliche Tätigkeit aufgenommen wird, ein bestehendes Gewerbe übernommen wird, die Rechtsform gewechselt wird oder ein neuer Gesellschafter aufgenommen wird. Wird in der Gewerbemeldestelle vollzogen und ist vom Gewerbetreibenden selbst anzumelden.
- Genehmigungspflicht: für Ausübung einiger Tätigkeiten (wie Immobilienmakler) wird eine Erlaubnis oder Konzession benötigt. Man muss also eine Nachweispflicht (Vorstrafen etc.) erbringen und eine Person erfüllt die geforderten Anforderung nach Ausstellung.
- Eintragung im Handelsregister: ein öffentliches Verzeichnis wo Eintragungen über Kaufleute im Bezirk des zuständigen Registergerichts. Es gibt zwei Abteilungen – Abteilung A ist für Personengesellschaften und Abteilung B für Kapitalgesellschaften.
04 – Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, Chancen und Risiken von unternehmerischen Selbstständigkeit
22. Nennen Sie Vor- und Nachteile unternehmerischer Selbstständigkeit
Vor und Nachteile sieht jeder Unternehmer für sich selbst.
Vorteile:
- Unabhängigkeit
- Freiheiten unternehmerischen Handlungen
- Verwirklichung eigener Ideen
- Selbst schaffende Bedingungen
- Ein Unternehmen handelt für sich selbst
- Selbstverantwortlichkeit eigner Arbeitskraft
- Freie wählbare Arbeitszeit
-
Nachteile:
- Verantwortung des Unternehmens
- Abhängigkeit der Auftragslage am Markt
- Unsicherheiten beim Ertrag
- Hohe psychische Belastungen
- Großes Durchhaltevermögen
- Weniger freie Zeit
23. Nennen Sie Chancen unternehmerischen Handelns und betriebliche Risiken.
Die Verwirklichung und Umsetzung eigener gewinnbringender Ideen, die persönliche Weiterentwicklungsmöglichkeit steigt da man frei entscheiden kann.
Risiken können die unsichere Auftragslage sein, keine Folgeaufträge und daraus keine Erträge. Dadurch kann man seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Wenn dieser Zustand anhält, dann kann ein Unternehmen in die Insolvenz geraten.
24. Wie sieht das persönliche Risiko von Unternehmen aus?
Das Risiko des Unternehmens liegt in der Haftung und dem finanziellen Risiko das der Unternehmer eingeht. Je nach Rechtsform kann es passieren das der Unternehmer persönlich haftet und mit seinem Vermögen. Bei drohender Insolvenz kann dies bedeuten das auch die private Existenz bedroht ist.
25. Welche Versicherungen sind für ein Unternehmen wichtig?
Für Unternehmer wie auch Privatpersonen für Absicherungen im Schadenfall unabdingbar. Dabei unterscheidet man Versicherungen des Unternehmers und Versicherungen des Unternehmens.
è Versicherung des Unternehmers:
- Lebensversicherung: Individualversicherung wobei Todesfall versichert wird.
- Krankenversicherung: Bei der privaten Krankenversicherung können sich alle nicht gesetzlich Versicherungspflichtigen versichern (also Selbständige). Erfolgt individual aufgrund von Alter, Geschlecht, und Gesundheitszustand.
- Unfallversicherung: Absicherung von Unfällen aller Art. Zielt auf die finanzielle Absicherung im Fall von dauernder Beeinträchtigung ab.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: hier wird dem Versicherer eine Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt, wenn der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann, aufgrund gesundheitlichen Gründen.
è Versicherung des Unternehmens:
- Betriebshaftpflichtversicherung: deckt die Haftpflichtrisiken von Gewerbetreibenden und industriellen Unternehmern, Freiberuflern und Handwerkern ab. Hier greift sie wenn begründete Ansprüche von dritten aufkommen.
- Vermögensschadenhaftpflicht: Berufshaftpflichtversicherung für den Dienstleister. Bietet Schutz gegen echte Vermögensschäden für Berufe mit vermögensbezogenen Sorgfaltspflichten. (z.B. Rechtsanwalt, Sachverständige).
- Managerhaftpflichtversicherung: auch Directors-and-Officers-Versicherung. Schließt ein Unternehmen für seine Organe und leitende Angestellten ab. Ist eine Vermögenschadenhaftpflichtversicherung.
- KFZ-Haftpflicht: trägt nur Schaden des Geschädigten
- KFZ-Kaskoversicherung: Versicherung gegen Schäden am Fahrzeug des Versicherten.
05 – Managementaufgaben: Analysieren, entscheiden, Ziele setzen, durchführen und kontrollieren
26. Was versteht man unter dem System der integrierten Unternehmensführung?
Dieses System auch integriertes Managementsystem (IMS) genannt ist die Zusammenfassung einer einheitlichen Struktur aus Anforderungen aus verschiedenen Bereichen. (z.B. Qualität, Umweltschutz, Arbeitsschutz). Aufgabe der Unternehmensführung ist dabei die Bündelung der Unternehmensressourcen und der Aufbau eines effizienten Management. Beim prozessorientierten Ansatz werden Prozesse unabhängig von laufenden Managementsystemen definiert und zu einem Gesamtkonzept zusammengeführt. Dabei sind folgende Managementkomponenten zu berücksichtigen.
- Risikomanagement: das wirtschaftliche Umfeld verändert sich ständig. Unternehmen sind ständig neuen Gefahrenpotenzialen ausgesetzt. Der Gesetzgeber hat daher die Einrichtung eines Risikomanagementsystems durchgebracht.
- Qualitätsmanagement: Ansprüche der Kunden werden immer größer. Qualitätsstandards sind entstanden und ein Unternehmen versucht Produkte und Dienstleistungen zu optimieren um es besser zu machen als die Konkurrenz.
- Umweltmanagement: gesetzliche Vorschriften für Umweltschutz. Entsorgung von Abfällen bei produzierenden Gewerbeunternehmen.
- Datenschutz: gemäß Bundesdatenschutzgesetz: persönliche Daten müssen vor Missbrauch geschützt werden.
- Wissensmanagement: Bereitstellung und Verbreitung von Informationen im Unternehmen.
27. Wie sieht die Grundlage der unternehmerischen Zielbildung aus?
Bevor die Unternehmensführung sich an die Unternehmensziele macht, sollte zuvor Unternehmensgrundsätze und die daraus entstehenden Unternehmensidentität, also die Corporate Identity festgelegt werden. Grobe unternehmerische Handlungen werden dadurch vorgegeben. Es werden Unternehmensgrundsätze die wie folgt aussehen können.
- Unternehmenszweck: Grund der Unternehmensbildung
- Unternehmensleitbild: Verhaltensansätze der Führungspersonen und Mitarbeiter
- Unternehmensphilosophie: Werte der Unternehmensführung
- Unternehmensvision: langfrisitge Zielsetzungen des Unternehmens
Aus diesen Überlegungen wird die Corporate Identity entwickelt, also das einheitliche Gesamtbild eines Unternehmens. (Logo des Unternehmens, Leitbild etc.).
28. Wie sieht der Aufbau einer Unternehmensstrategie aus?
Aus den Unternehmenszielen erstellt man sich eine Unternehmensstrategie. Bedeutet eine Art Plan wie man seine Ziele erreichen kann. Dabei baut man sich eine Zielhierarchie auf, weil die unterschiedlichen Bereiche eines Unternehmens verschiedene Ziele haben können.
- Mittel-Zweck-Beziehung: Zwischen über- und untergeordneten Zielen muss eine Beziehung bestehen, damit die Ziele untereinander vereinbar sind und einen sachlichen Zusammenhang haben.
- Klarheit und Genauigkeit: Zielformulierung eindeutig und genau
- Beteiligung der Mitarbeiter: Mitarbeiter sollte am Zielbildungsprozess teilhaben und Kritik ausüben dürfen.
- Erreichbarkeit: Ziele sollten real und machbar sein. Unrealistische Ziele können für Mitarbeiter zu mangelnder Akzeptanz werden.
- Flexibilität: Ziele sollten nicht starr sein, damit diese bei Veränderungen angepasst werden. (Marktveränderungen, Gesetzte).
- Kontrollsystem: Damit Zielvorgaben erreicht werden können müssen Kontrollen eingeführt werden, damit man bei Abweichungen eingreifen kann.
29. Nennen Sie Aufgaben der strategischen Unternehmensplanung
Durch strategische Unternehmensplanung sollen Umsatz, Ergebnis und Unternehmenswert gesichert werden und Wettbewerbsvorteile erzielt werden. Bei der Durchführung dieser Unternehmensplanung kann sich die Unternehmensführung an folgenden Schritten orientieren.
- Definition der Vision: Erschaffung eines Ausblickes wo sich das Unternehmen in drei bis fünf Jahren befinden könnte.
- Entwicklung strategischer Geschäftsfelder: nach Festlegung der Visionen über Zukunft wird das Gesamtunternehmen in einzelne Bestandteile aufgeteilt, wo für die Einheiten dann entsprechende Strategien entwickelt werden.
- Erarbeitung der Strategien und Handlungsoptionen: nach Entscheidungen über Strategien der Geschäftsfelder wird der Handlungsrahmen für die Umsetzung festgelegt. Diese werden folgende sein. Durchführende Aktivitäten, Definitionen von Verantwortlichen und Beteiligten, eine Zeitachse für die Ausführung, das Budget und die Umsatzziele.
- Erstellung des Businessplans: die ganzen Maßnahmen etc. fließen in die Erstellung des Businessplans. Hier wird die finanzielle Auswirkung der geplanten Umsetzungsmaßnahmen in einer Zeit dargestellt.
- Abweichungsanalyse: als letztes findet die Überwachung der Umsetzung der Unternehmensstrategien statt. Einhaltung der Maßnahmen um Ziele zu erreichen.
30. Welche Methoden kann man bei den strategischen Unternehmensplanungen anwenden?
- GAP-Analyse: Ermittlung der Abweichung zwischen erwünschten und erwarteten Entwicklungen der Ziele. Wird in grafischer Form dargestellt. GAP bedeutet Lücke und es ist wichtig für ein Unternehmen diese Lücke zu finden um diese zu schließen.
- Portfolioanalyse: Marktanteil-Marktwachstums-Matrix. Eingeteilt in 4-Felder wobei Marktwachstum und Marktanteil abgebildet werden. Es sollen genügend Produkte vorhanden sein die Cashflow erwirtschaften Diese sind die Milchkühe. Dadurch kann man mehr Geld in die Stars und Questionsmarks, also Entwicklungsprodukte stecken. Von schlafenden Hunden, also Poor Dogs sollte man überlegen sich zu trennen, da diese kein Marktwachstum mehr erreichen und nicht mehr genug Gewinne abwerfen werden.
- Produktlebenszyklusanalyse: Die Ermittlung des Lebensweg eines Produktes. Einige reifen am Anfang, andere finden kaum Beachtung und werden nicht mehr verkauft.
31. Was sind operative und strategische Entscheidungen?
- Strategische Entscheidungen umfassen Entscheidungen zur Unternehmenspolitik, Grundsatzentscheidungen zur Organisation oder geschäftliche Maßnahmen die von besonderer Bedeutung sind. Sie werden von der obersten Leitungsebene, dem Topmanagement getroffen.
- Operative Entscheidungen sind die die das Tagesgeschäft des Unternehmens und die Umsetzung der beschlossenen Konzepten betreffen. Diese werden von der Middle Management getroffen. Diese sind meistens kurzfristiger und schneller zu treffen als Strategische Entscheidungen.
32. Was versteht man unter Planungs- und Kontrollrechnung und welche Informationssysteme kann man dabei nutzen?
Planungs- und Kontrollrechnung werden als Vorausschau und Überwachung der wichtigsten Unternehmenswertgrößen verstanden. Dabei werden Werte der betrieblichen Bilanz, der GuV Rechnung und die Unternehmenskennzahlen analysiert. Als Informationssysteme können folgende Daten genutzt werden.
- Vergangenheitsbetrachtung: aus dem vergangenen Geschäftsjahr kann man anhand der Bilanz und GuV sehen wo gute Ergebnisse erzielt wurden und wo Ziele nicht erreicht wurden. Man kann also Schwachstellen versuchen zukünftig zu verbessern.
- Gegenwartsbetrachtung: Frühwarnsysteme sind Informationssysteme die ein aktuelles Eingreifen ermöglichen, sollten aktuelle Ziele gefährdet sein. Dabei helfen Soll-Ist-Vergleiche die häufig monatlich gemacht werden. Dabei werden die erreichten Unternehmenszahlen den geplanten Werten gegenübergestellt. Man kann aber auch das Kennzahlensystem benutzen, bei dem einzelne Kennzahlen in einer bestimmten Beziehung zueinander stehen und sind als ein Ziel ausgerichtet das für das Unternehmen von besonderer Bedeutung ist. Wenn es Veränderungen bei den Kennzahlen gibt kann man eingreifen um doch noch seine Ziele erreichen zu können.
- Zukunftbetrachtung: Per Planbilanz kann man vorrausschauend auf die Planung der Unternehmensentwicklung in der Zukunft eingreifen. Meistens eine Mehrjährige Planung.
2. 06 – Unternehmensorganisation
33. Was versteht man unter Organisation, Disposition und Improvisation?
Die Zusammenarbeit von vielen Mitarbeitern ist nur durch Festlegung von Regelungen möglich die aus Organisation, Disposition und Improvisation bestehen.
- Organisation: für gleichbleibende wiederholende Arbeitsprozesse werden verbindliche zweckmäßige Arbeitsanweisungen festgelegt. Z.B. jedes Auto was die Halle verlässt bekommt eine Prüfung des Reifendrucks.
- Disposition: hier sind es wechselnde Verhältnisse und es muss von Fall zu Fall entschieden werden. Grundsätzliche Regelungen werden festgelegt, aber ein Teil der Entscheidung bleibt dem Mitarbeiter überlassen. Z.B. Bevor ein Fahrzeug nach Reifendruckkontrolle die Halle verlässt, wird bei guten Kunden eine Autowäsche durchgeführt.
- Improvisation: es gibt Situationen für die keine Reglungen vereinbart wurden. Entscheidungen werden ohne Vorbereitung getroffen. Improvisation verlangt sehr hohe berufliche Erfahrung und hohe Kenntnisse.
34. Was ist formelle und informelle Organisation?
- Formale Organisation: fixe Regelung innerbetrieblicher Abläufe. Vorgegebene Ordnung die auch schriftlich festgelegt ist.
- Informale Organisation: entstehen aus spontanen nicht geplanten Beziehungen zwischen den Mitarbeitern. Z.B. wenn sich zwei Mitarbeiter in der Pflege gut versteht und diesen mehr unterstützt als vielleicht andere.
35. Was versteht man unter der Aufgabenanalyse?
Die Aufgabenanalyse dient zur Gliederung der gesamten Aufgabe in Teilaufgaben. Dabei bekommt die Unternehmensführung eine Übersicht über die Elementaraufgaben. Diese könne wie folgt aufgeteilt werden.
- Verrichtung: Art der Leistung, z.B. Einkauf, Produktion
- Objekt: es kann ein materielles Objekt oder informationelles Objekt sein. Z.B. Gliederung nach Produkten.
- Rang: Aufgaben werden nach Instanzen und die darunter liegenden Stellen gegliedert. Z.B. Geschäftsleitung und Abteilungsleitung.
- Phase: richtet sich nach Unternehmensprozessen Planung, Durchführung und Kontrolle.
- Zweck: Kernkompetenzen, also Hauptaufgaben (Produktion, Vertrieb) werden von den indirekten Hauptaufgaben (Verwaltung, Personalverwaltung) abgegrenzt.
36. Was ist die Arbeitsanalyse?
Die zuvor ermittelten Unternehmensaufgaben werden bis zu den einzelnen Arbeitsschritten aufgegliedert. Arbeitsgänge stehen an oberster Stelle der Arbeitsanalyse. Durch weitere Zerlegungen in Arbeitsteile werden diese in niedrigerer Ordnung ermittelt und man bezeichnet diese dann als Gangelemente. Es kann danach noch weitere Gliederungen geben.
37. Was ist unter der Aufbauorganisation zu verstehen und welches Ziel verfolgt diese?
Rahmenbedingungen der Hierarchische Struktur im Unternehmen. Ziel dabei ist die Gliederung der Prozesse durch die Bildung und Verteilung von Aufgaben an die Stellen.
38. Was versteht man unter Aufgabensynthese?
Ziel bei der Aufgabensynthese ist die Stellenbildung. In der Aufgabenanalyse werden die Arbeitsgänge zusammengefasst um sie später einer Stelle zuzuordnen. Dabei sieht man die Menge der Arbeitsgänge und so entsteht der Stellenplan. Anhand diesen kann man dann erkennen wie viele Stellen es geben wird. Auch zu erkennen sind daraus wie viele leitende Instanzen ein Unternehmen benötigt. Der nächste Schritt daraus ist die Erstellung eines Stellenprofils wobei dann eine Stellenbeschreibung erstellt wird.
39. Wie sieht der Aufbau einer hierarchischen Organisationsstruktur nach hierarchischer Zuordnung aus?
Ist die Über- und Unterordnung in einer Hierarchie. Hierarchie bedeutet die Anordnung von Stellen und deren Funktionsbereiche, aus diesen die Kompetenzen der Weisungsbefugnisse ersichtlich sind. Folgende Überlegungen fließen in diese Festlegung mit ein.
- Konfiguration: Übersicht über Anzahl der Hierarchieebenen und über Form des Stellengefüges.
- Zentralisierung: Übersicht über Ausmaß der Entscheidungskriterien für Unternehmensleitung
- Partizipation: zeigt den Grad der Beteiligung der Mitarbeiter an den Leitungsaufgaben eines Unternehmens.
Zur Festlegung der Hierarchiestruktur der Beziehungen zwischen leitenden und ausführenden Stellen gibt es mehrere Organisationssysteme.
è Einlinienorganisation:
Eine Stelle darf nur von der übergeordneten Instanz Anweisungen erhalten. Vorteil: einfache Anweisungswege.
è Mehrlinienorganisation:
Hier kann eine Stelle durch mehrere direkt vorgesetzte Instanzen angewiesen werden. Vorteil: Übereinstimmung von Fach- und Echtscheidungskompetenzen.
è Stablinienorganisation:
Stabstellen dienen als Unterstützungssystem für die Instanzen gesehen. Diese stellen beraten die Vorgesetzten und entwickeln Lösungsvorschläge, allerdings keine Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse.
è Spartenorganisation:
Aufteilung bei dem die Spezialisierung nach Produkten bzw. Produktgruppen, aber auch nach Regionen gegliedert wird. Die einzelnen Sparten werden auch Profit Center genannt.
è Matrixorganisation:
hier ist eine Möglichkeit der Kombination nach den unterschiedlichen Strukturierungskriterien (z.B. Region und Produkt) möglich. Es kann also mehrere Kriterien miteinander verbinden, so können bei Veränderungen schneller eingegriffen werden.
40. Wie sieht der Aufbau einer sachlich orientierten Organisationsstruktur aus?
Zielsetzung ist die Ausprägung und Abgrenzung der Stellen im Bezug auf die Gestaltung der Arbeitsvorgänge. Es wird sich halt mit den Arbeitsvorgängen beschäftigt. Bei der Arbeitsteilung wird die Verteilung der Arbeit auf mehrere Personen verstanden. Dabei kann diese als Mengenteilung (jeder Mitarbeiter kann den gesamten Arbeitsablauf ausführen) oder als Artteilung (jeder Mitarbeiter führt nur einen Teil des Arbeitsablaufes ab) erfolgen. Die Organisationsstruktur wird aber auch als Spezialisierung, dass ist der Anteil gemeint, in dem die Tätigkeiten auf spezialisierte Stellen im Unternehmen verteilt sind. Also Spezialisten verfügen über die Ausbildung spezielle Schritte in einem Prozess durchzuführen, was andere nicht können. Bei der Standardisierung hingegen werden Verhaltensweisen der Mitarbeiter durch Routineverfahren festgelegt. Halt immer die gleichbleibenden Prozesse ausführen.
41. Nennen Sie die zwei Arten der betrieblichen Abläufe von Arbeitskomponenten.
- Funktionsorientierte Gliederung: Gliederung der Unternehmensbereiche nach entsprechenden Funktionen. z.B. Einkauf, Vertrieb, Verwaltung.
- Prozessorientierte Gliederung: hier gibt es mehrere Prozessarten.
è Abgrenzung der Geschäftsprozesse: Prozesse werden vorerst abgegrenzt. Dabei unterscheidet man primäre Prozesse (direkter Bezug zum Kunden) und sekundäre Prozesse (bezieht sich auf die Verwaltung der Ressourcen).
è Festlegung der Schlüsselprozesse: wenn die Abgrenzung bekannt ist, werden Schlüsselprozesse bestimmt. Diese stehen im Zusammenhang mit der Kundenzufriedenheit und den damit zusammenhängenden Unternehmenserfolg.
è Festlegung der Prozessreihenfolge: Bestimmung der Reihenfolge einer Durchführung.
è Gestaltung der Prozessvarianten: ein Prozess kann aus mehreren Ausführungsvarianten bestehen wo die Abwicklung unterschiedlich sein kann. Meist wird es als Standardablauf durchgeführt.
42. Was versteht man unter der Warenorganisation?
Dabei ist der Prozess des Transportes der erzeugten Ware von Produktionsstätten zu den Vertriebsstätten oder Kunden zu verstehen. Aber auch die unterschiedlichen Aspekte der Lagerung. Dabei kann man unterscheiden ob die Ware selber vom Unternehmen gelagert werden soll oder ob es zu einer Fremdlagerung kommt. Vorteil an der Fremdlagerung ist das man weniger personellen Aufwand hat, man kein eigenes Lager benötigt und man dadurch einen kleineren Verwaltungsaufwand hat. Natürlich spielt das finanzielle und die personellen Ressourcen eine Rolle.
43. Erklären Sie was unter Organisation der Verwaltung zu verstehen ist.
Darunter versteht man die Koordination und Bereitstellung der Ressourcen in einem Unternehmen. Sie soll die Abwicklung der Hauptprozesse unterstützen. Bedeutet es ist die Sicherstellung der täglichen Unternehmensprozesse wie z.B. Bearbeitung der Aufträge oder Rechnungen. Mit einer guten Büroorganisation können diese Abläufe möglich schnell und ohne Unterbrechungen durchgeführt werden.
44. Was versteht man unter Informationsorganisation?
Bei der Informationsorganisation spielen Art der Informationsbereitstellung sowie die Gestaltung der Kommunikation im Unternehmen eine große Rolle. Folgende Komponenten werden hier geregelt.
- Informationsbeschaffung
- Informationswege
- Informationsverarbeitung
- Informationssicherung
Kommunikation kann dabei verbal und nonverbal erfolgen und als formelle und informelle Kommunikation verbreitet werden.
è Formelle Kommunikation: geplante Kommunikation die nicht gestaltbar, sondern durch Regeln geprägt ist.
è Informelle Kommunikation: nicht organisatorisch geregelte Kommunikation in einem Unternehmen. z.B. Betriebsversammlungen etc.
45. Was versteht man unter einer Betriebsordnung?
Das sind Regelungen die einer Hausordnung ähneln. Oft werden nicht alle Regelungen in einem Arbeitsvertrag erläutert und durch die Betriebsordnung erweitert. Oft z.B. Verhalten im Betriebsgebäude oder Betriebsgelände, Arbeitszeiten, Pausenzeiten, Nutzen von Kantinen etc, Verhalten am Arbeitsplatz.
46. Was ist eine Stellenbeschreibung?
Das ist eine schriftliche Beschreibung einer Stelle über Ziele, Aufgaben, Kompetenzen und Beziehungen zu anderen Stellen im Unternehmen. Diese beschreibt die Position im Unternehmen. Sie dient Unternehmen als Hilfe von Stellenbesetzungen für das finden geeigneter Mitarbeiter auf einer Stelle. Diese Stellenbeschreibung sollte folgende Punkte beinhalten.
- Stellenbezeichnung
- Aufgaben
- Verantwortung
- Kompetenzen
- Stelleneinordnung
- Stellenziele
- Stellenanforderungen
- Informationen zu anderen Stellen
47. Was sind Arbeitsanweisungen?
Eine Arbeitsanweisung soll im Detail regeln, wie bestimmte Unternehmensaufgaben durchzuführen sind. Einzelne Arbeitsschritte werden schriftlich festgehalten und dient als Grundlage zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Sie dienen ebenfalls als Hilfe, damit Arbeitsschritte qualitätsgerecht ausgeführt werden können.
48. Was sind Führungsanweisungen und welche Arten kann es hier geben?
Führung darf nicht mit Leitung verwechselt werden, da zwischen einem Vorgesetzten, dessen Rechte und Pflichten allein durch seine Position festgesetzt werden und einer Führungsperson zu unterscheiden ist. Führungsanweisungen sollen Regelungen sein zwischen Führung und Mitarbeiter und folgende Führungsanweisungen können sein.
- Pflichten von Vorgesetzten und Mitarbeitern: z.B. Fürsorgepflicht usw
- Mitarbeitergespräche: besprechen von Leistungsbeurteilungen etc.
- Kritik, Anerkennung und Beschwerde: wie ist mit Kritik umzugehen, Regelungen werden getroffen in welcher Form Vorgesetzte mit Mitarbeitern umgehen sollen.
- Dienstweg, Fach- und Disziplinarvorgesetzte: Wege der Führungsanweisungen
- Informationsgrundsätze: Art und Wege der Kommunikation
1. 07 – Kosten- und Leistungsrechnung
49. Wie ist die Gliederung des betrieblichen Rechnungswesen aufgebaut?
Sie ist das zentrale Informationssystem für die zu treffenden Entscheidungen in einem Unternehmen. Das Rechnungswesen gliedert sich in vier Säulen.
- Buchführung: Zeitrechnung aller Vorgänge die von außen in ein Unternehmen hineinwirken. Hier werden alle Eingangs- und Ausgangsrechnungen erfasst und aufgezeichnet. Instrumente dafür sind Bilanz mit GuV Rechnung, Überschussrechnung, Betriebsvermögensvergleich.
- Kosten- und Leistungsrechnung: ist für die innerbetrieblichen Belange das Informationssystem. Es ist also die betriebsbezogene Betrachtung. Dabei ist das Grundprinzip das Wirtschaftlichkeitsprinzip, bedeutet das die erbrachten Leistungen mehr sind als die verursachten Kosten. Die KuL-Rechnung gliedert sich in drei Stufen bei denen man sich fragt.
è Die Kostenartenrechnung: Welche Kosten sind entstanden?
è Die Kostenstellenrechnung: Wo sind die Kosten entstanden?
è Die Kostenträgerrechnung: Wer hat die Kosten zu tragen?
- Statistik: ist die betriebswirtschaftliche Aufbereitung der Zahlen und Daten auf Basis mathematischer Verfahren. Ziel dabei Abweichungen von Planung und Realität zu erkennen um evtl. einzugreifen.
- Planungsrechnung: Vorausschaurechnung für zukünftige Entscheidungen. Zahlen aus Buchführung und Kosten- und Leistungsrechnung sowie Statistik werden auf zukünftige Entwicklung betrachtet.
50. Nennen und Erklären Sie Begriffe der Ausgabenseite im Rechnungswesen.
- Grundbegriff Aufwendungen: unternehmensbezogene Güter- und Dienstleistungsverzehr.
- Ausgaben: Aufwendungen sind keine Ausgaben. Ausgaben sind Vorgänge die das Geldvermögen eines Unternehmens beeinflussen, aber nicht das EK.
- Auszahlungen: reine Geldbewegungen (bezahlen von Rechnungen)
- Kosten: sind der eigentliche betriebliche Güter- und Dienstleistungsverzehr.
- Grundkosten: Aufwendungen aus der Buchführung die eins zu eins in die Kostenrechnung übernommen werden. Der tatsächliche Geldbetrag fließt ab, ohne das andere Wertmaße in der Kostenrechnung anzusetzen ist.
- Anderskosten: werden zwar als Aufwand genannt, allerdings werden diese mit anderen Werten übernommen. Z.B. Kalkulatorische Abschreibungen. Wertverzehr wird erst zu einem späteren Zeitpunkt in Gewinn- und Verlust Rechnungen einbezogen.
- Zusatzkosten: stellen keine Güter- oder Dienstleistungsverzehr dar. Z.B. kalkulatorische Mieten, Zinsen auf das EK.
- Kalkulatorische Abschreibungen: anders als gesetzliche Abschreibungen. Ist eine Kostenrechnung auf Basis bei dem der Wiederbeschaffungswert und die Nutzungsdauer real anzusetzen ist. Es ist also sinnvoll diesen Ansatz des Zukunftswertes abzuschreiben.
- Kalkulatorische Wagnisse: werden aus Durchschnittswerte aus der Vergangenheit errechnet. Werden unterschieden in Anlagewagnisse, Bestandswagnisse, Vertriebswagnisse, Gewährleistungswagnisse.
51. Welche Arten von Aufwand kennen Sie?
è Neutraler Aufwand
- Betriebsfremder Aufwand: kein Zusammenhang zur betrieblichen Leistungserstellung, muss aber trotzdem ordnungsgemäß in der Buchführung erfasst werden. Z.B. Zinsaufwendungen für vermieteten Teil des Geschäftshauses.
- Außerordentlicher Aufwand: nicht planbare Ereignisse wie Unfallschäden etc.
- Periodenfremder Aufwand: Aufwendungen aus früheren Rechnungsperioden. Z.B. Steuernachzahlungen etc.
è Zweckaufwand
Zweckaufwand entsteht durch Leistungserbringung innerhalb einer Aufgabe. Z.B. Rohstoffaufwand, Personalaufwand, Mietaufwand etc.
52. Nennen und Erklären Sie Begriffe auf der Einnahmeseite im Rechnungswesen.
- Ertrag: Erträge sind Wertzuwächse durch erstellte Güter und Dienstleistungen.
- Einzahlung: reine Geldbewegungen z.B. Erhöhung zum Kassenbestand.
- Einnahme: Zuwachs beim Geldvermögen z.B. Verkauf von Waren auf Ziel.
- Leistung: Wert aller in einer Periode erbrachten betrieblichen Leistungen.
53. Welche Arten von Ertrag kann man untergliedern?
è Betrieblicher Ertrag:
Leistungseinbringung innerhalb der originären betrieblichen Aufgaben. Auch Umsatzerlöse oder innerbetriebliche Erlöse genannt.
è Neutraler Ertrag:
- Betriebsfremder Ertrag: kein Zusammenhang mit betrieblicher Leistungserstellung, muss aber erfasst werden, wie z.B. Mieteinnahmen die über Firmenkonto gebucht werden.
- Außerordentlicher Ertrag: nicht planbare Ereignisse innerhalb der Leistungserstellung. Z.B. Überschüsse aus dem Verkauf von Anlagevermögen.
- Periodenfremde Erträge: Erträge aus Leistungserstellung aus früheren Rechnungsperioden. Z.B. Gewerbesteuererstattung etc.
54. Was versteht man unter der Kostenrechnung?
In der Kostenrechnung unterscheidet man Vollkostenrechnung und Teilkostenrechnung. Vollkosten sind die gesamten ermittelten Kosten die auf Kostenträger verteilt werden. (Istkosten, Normalkosten oder Plankosten werden summiert ohne weiter zu unterscheiden) Da die Vollkostenrechnung nicht kurzfristig auf veränderten Marktsituationen reagieren kann gibt es die Teilkostenrechnung wo Kosten in variable Kosten (mengenabhängige Kosten) und fixe Kosten (zeitraumabhängige Kosten) unterschieden werden. Variable und fixe werden addiert und man hat die Gesamtkosten im Durchschnitt.
55. Was versteht man unter dem Break-Even-Point?
Der Break Even Point bezeichnet den Punkt in einer Darstellung, an dem Kosten genau den Erlösen entsprechen. Also der Punkt wo ein Unternehmen keinen Gewinn oder Verlust erwirtschaftet. Bei dieser Betrachtung sollen die Umsatzerlöse pro Stück größer sein, als die variablen Kosten pro Stück. Also Grafisch gesehen soll die Umsatzgerade stärker steigen als die Gesamtkostengerade. Bedeutet es soll mehr Erlöse erzielt werden als Kosten verursacht.
56. Was ist die Kostenartenrechnung?
Die Kostenartenrechnung ist die erste Stufe der Kostenrechnung. Bei der Kostenartenrechnung müssen die Kosten von Aufwendungen und Leistungen von Erträgen abgegrenzt werden und die anfallenden Kosten sowie Leistungen einer Abrechnungsperiode erfasst und gegliedert werden. Dabei befasst sich die Kostenartenrechnung mit der Frage Welche Kosten sind in welcher Höhe angefallen?
57. Wie gliedern sich die Kostenarten in der Kostenartenrechnung?
è Art der Zurechnung auf Kostenträger
- Einzelkosten: z.B. Warenaufwendungen: Einzelkosten werden direkt einem Kostenträger die die Kosten verursachen zugerechnet.
- Gemeinkosten: z.B. Miete, Zinsen: Kosten die für alle Träger gemeinsam anfallen und nicht ohne weiteres den Kostenträgern zugerechnet werden können. Einzelne Verteilung auf z.B. Warengruppen ist nötig.
è Art der Abhängigkeit der Kosten von Beschäftigungsschwankungen
- Variable Kosten: z.B. Warenaufwand- und Einsatz: Die Herstellungskosten steigen bei höherer Produktion. Kosten die unterschiedlich anfallen.
- Fixe Kosten: z.B. Versicherungsbeiträge: Fixe Kosten sind in einem bestimmten Zeitraum immer gleich. Bei höherer Produktion oder auch sinkender Produktion sind diese Kosten immer dieselben.
58. Wie sieht eine Auswertung der Kostenartenrechnung aus?
Die Auswertung der Kostenartenrechnung erfolgt in Form von Analysen der einzelnen Kostenarten in Abhängigkeit von den Gesamtkosten. Veränderungen von Kosten werden über den Zeitverlauf beobachtet und man wird mit Maßnahmen versuchen den Abweichungen gegenzusteuern. Durch die Kostenartenstatistik kann der Anteil der jeweiligen Kostenart an den Gesamtkosten ermittelt werden.
Anteil der Kostenart an den Gesamtkosten = (Kostenart x 100) / Gesamtkosten
59. Was versteht man unter der Kostenstellenrechnung und welche Aufgaben hat diese?
Kostenstellenrechnung befasst sich damit wo im Unternehmen die in der Kostenartenrechnung aufgezeichneten Kosten anfallen. Diese Kosten werden in direkt der Kostenstelle zurechenbar und indirekt zurechenbare Kostenstellen eingeteilt. Die Aufgabe der Kostenstellenrechnung ist es als Bindeglied zwischen Kostenartenrechnung und Kostenträgerrechnung zu agieren. Diese bestehen in der…
- Verursachungsgerechten Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen über den Betriebsabrechnungsbogen BAB. (Primärverteilung)
- Umlage der Kosten der allgemeinen und Hilfskostenstellen auf die Hauptkostenstellen. (Sekundärverteilung)
- Ermittlung von Handlungskostenzuschlagsätze, die aus der Ableitung über die Gesamtkostensicht die Möglichkeit der Stückkostenbetrachtung öffnet.
- Überwachung der Kosten (Kostenkontrolle)
60. Wie kann eine Einteilung der Kostenstellenrechnung aussehen?
- Primärkosten: entstehen durch die betrieblichen Aufgabenerfüllung
- Sekundärkosten: sind die innerbetrieblichen und kalkulatorischen Kosten.
- Hauptkostenstellen: sind Kostenstellen die über die Umsatzerlöse die kosten verdienen. Also alle kosten die später über den Umsatz gerechnet werden.
61. Was ist ein BAP = Betriebsabrechnungsbogen?
Das Instrument für die innerbetrieblichen Leistungsverrechnungen der als tabellarisches Hilfsmittel für die Kostenrechnung genutzt wird. Es werden im BAP aber nur die Gemeinkosten auf die Kostenstellen verteilt. Einzelkosten werden den Gemeinkosten in den Hauptkostenstellen gegenübergestellt. Daraus entsteht ein Handlungskostenzuschlagssatz (Wareneinsatz + Handlungskosten = Selbstkosten).
62. Wie sieht der Aufbau eines BAP = Betriebsabrechnungsbogen aus?
Er ist immer gleich aufgebaut. Kostenstellen werden in einer Tabelle nebeneinander geschrieben. Dann in der Reihenfolge nach allgemeine, Hilfs- und Hauptkostenstellen angeordnet. Die aus Kostenartenrechnung übernommenen Kostenarten werden in der Tabelle senkrecht angeordnet. So hat man eine Zuordnung von anteiligen Kosten der Kostenart und der Kostenstelle. Nun werden mit Hilfe von Verteilungsschlüssel die Kosten verteilt. Z.B. Gemeinkostenarten = Verteilung nach Quadratmeter, Energiekosten = Verteilung nach Verbrauch pro Stunde etc.
Dabei gibt es den Einstufigen BAP (nur Primärverteilung) und der Mehrstufige BAP (auch Sekundärkostenverteilung möglich).
63. Wie kann eine Auswertung der Kostenstellenrechnung erfolgen?
Die Auswertung erfolgt als Zeitraumverglich und kann aus der Vergangenheit = Normalkosten gegenüber den tatsächlich anfallenden Kosten = Istkosten gestellt werden. Abweichungen zwischen Normal- und Istkosten werden dann in Form von Über- und Unterdeckungen beschrieben.
- Überdeckung: geplante Kosten sind größer als die tatsächlichen Kosten.
- Unterdeckung: tatsächliche Kosten waren höher als in der Planung.
64. Was versteht man unter der Kostenträgerrechnung und welche Aufgaben hat diese?
Im letzten Schritt der Kostenrechnung werden die ermittelten Kosten auf die einzelnen Kostenträger verrechnet. Kostenträger können Produkte, Produktgruppen, Projekte etc. sein. Aufgabe der Kostenträgerrechnung ist es
- Ermittlung der Selbstkosten.
- Ermittlung des Betriebserfolges durch Gegenüberstellung vom Umsatzerlösen und Selbstkosten.
- Ermittlung des Gewinnzuschlagsatzes
- Ermittlung des Verkaufspreises
65. Wie sieht das Schema der Kostenträgerrechnung aus?
Beispiel für Ledertasche
Listeneinkaufspreis 54,00 €
- Lieferantenrabatt 20 % 10,80 €
= Zieleinkaufspreis 43,20 €
- Lieferantenskonto 2,5 % - 1,08 €
= Bareinkaufspreis 42,12 €
+ Bezugskosten 1,18 €
= Einstandspreis 43,30 €
+ Handlungskosten 35 % 15,16 €
= Selbstkosten 58,46 €
+ Gewinn 20,7 % 12,10 €
= Barverkaufspreis 70,56 €
+ Kundenskonto 2 % +1,44 €
+ Vertreterprovision haben wir hier nicht
= Zielverkaufspreis 72,00 €
+ Kundenrabatt 20 % 18,00 €
= Nettoverkaufspreis 90,00 €
+ Umsatzsteuer
= Bruttoverkaufspreis
66. Was versteht man unter der Vollkostenrechnung?
Die Vollkostenrechnung ist eine Berechnungsmethode in deren Verlauf aller Kosten dem Kostenträger zugerechnet werden. Es werden alle Einzelkosten (Warenkosten) und alle Gemeinkosten (Handlungskosten) im Wege der Kostenartenrechnung erfasst und in der Kostenstellenrechnung (über z.B. BAB) verteilt um am Ende in der Kostenträgerrechnung auf die Kostenträger (Waren, Warengruppen) verrechnet zu werden.
67. Was versteht man unter der kurzfristigen Erfolgsrechnung (auch Deckungsbeitragsrechnung genannt) ?
Die kurzfristige Erfolgsrechnung oder auch Deckungsbeitragsrechnung genannt verbindet Kostenrechnung mit der Leistungsrechnung indem sie Kosten und Leistungen für einen bestimmten Zeitraum gegenüberstellt. So kann man den Betriebserfolg ermitteln, aber auch die Zusammensetzung nach z.B. Warengruppen, Erfolgsquellen etc. Die Rechnung ist somit eine Kontrolle und man kann so evtl. auch eingreifen.
68. Was versteht man unter Teilkostenrechnungssysteme?
Die Teilkostenkalkulation umfasst die Gesamtheit aller Kalkulationsverfahren die im Gegensatz zur Vollkostenkalkulation nur abgegrenzte Teile der Gesamtkosten auf die Kostenträger oder andere Bezugsobjekte verrechnen. (z.B. Deckungsbeitragsrechnung).
Bei der Teilkostenrechnung werden nur variable Kosten auf Kostenträger verteilt. Fixe Kosten müssen dann durch den Deckungsbeitrag (errechnet aus Umsatz abzgl. Variabler Kosten) gedeckt werden.
69. Was versteht man unter Deckungsbeitragsrechnung?
In der Deckungsbeitragsrechnung wird unterstellt das fixe Kosten für einen Zeitraum gleich sind. Diese werden auch nur als eine Summe in die Selbstkosten eingerechnet die letztlich aber dennoch den Gewinn beeinflussen. Hier soll es ausreichen wenn Stückumsatzerlöse minus der variablen Stückkosten einen positiven Deckungsbeitrag ergeben. Dieser positive Deckungsbeitrag soll über eine entsprechende Absatzmenge ausreichen um fixe Kosten zu decken und auch noch Gewinne erwirtschaften.
70. Was versteht man unter Plankostenrechnung?
In erster Linie soll die Plankostenrechnung eine Betriebskontrolle sein. Instrument dabei ist der Soll-Ist Vergleich bei dem die tatsächlichen IST Kosten mit den Plankosten verglichen werden können und wo ein Soll-Wert nicht überschritten werden soll.
71. Welche Formen der Plankostenrechnung gibt es?
- Starre Plankostenrechnung: ein Wert wird unverändert übernommen, auch wenn die Ist-Beschäftigung von der Planbeschäftigung abweicht. Man berechnet hier Plankosten durch die Planmenge.
- Flexible Plankostenrechnung: hier erlaubt sich die Anpassung der Plankosten an die Ist-Menge und erlaubt dadurch einen Kostenvergleich auf Basis der einzigen Mengenrelation. Man ist also in der Lage Plankosten rechnerisch als Soll-Kosten zu ermitteln, indem man variable von fixen Kosten trennt. Dabei kann man die flexiblen Plankostenrechnungen noch unterteilen in
- Flexible Plankostenrechnung auf Basis von Vollkosten
- Flexible Plankosten auf Basis von Teilkosten
2. 08 – Controllinginstrumente und ihr Zusammenwirken
72. Was versteht man unter Controlling und welche Ebenen hat dieses?
Unter Controlling versteht man steuern, planen in mehreren Bereichen in einem Unternehmen. Führungskräfte müssen die Instrumente des Controllings beherrschen da sie über Ziele und Zielhöhe entscheiden. Dabei gibt es mehrere Ebenen.
- Strategisches Controlling: entwerfen, prüfen, durchsetzen und überwachen von langfristigen Strategien.
- Strategische Planung: Daten analysieren um für die Zukunft strategische Optionen zu entwickeln.
- Strategische Kontrolle: hat zwei Aufgaben. Erstens: Sicherstellen das Ziele erreicht umgesetzt werden. Zweitens: strategische Planungen müssen regelmäßig überprüft werden.
- Operatives Controlling: Erreichung von kurzfristigen Zielen.
73. Welche Bereiche gibt es im Controlling?
- Sortimentscontrolling: Erkenntnisse aus der Warenwirtschaft, wie Kontrolle, Planung, Steuerung und Analyse des gesamten Sortiments. Analysetechniken ist z.B. die ABC Analyse.
- Marketingcontrolling: Überprüfung des Erfolges im Einsatz der Instrumente Produkt, Preis, Vertriebs, und der Kommunikationspolitik. Dabei kann man Teilbereiche unterscheiden innerhalb des Marketingcontrollings.
è Profitabilitätskontrolle: Prüfung welche Wirkung das Marketing auf die Gewinnentwicklung hatte.
è Leistungskontrollen: kann das Marketing anhand der Wirkung auf die Umsatzentwicklung beurteilen. Zeitlicher Vergleich der Umsätze aus GuV.
è Strategiekontrolle: kann sich anhand der Marktdurchdringung des Unternehmens messen.
è Abgrenzung: Erfolg kann auch noch von vielen anderen Dingen abhängig sein. Um diese Faktoren auszublenden bedient man sich oft der Soll-Ist Vergleiche.
- Finanzcontrolling: alles im Bereich der Planung und Kontrolle was mit den angestrebten Finanzierungszielen zu tun hat. Auch die Mitwirkung der Planungsphasen (Finanzplanung).
- Personalcontrolling: Funktionsbereich des Personalwesens. Geht immer nach Mitarbeitergruppen oder der Gesamtheit in einem Unternehmen aus. Nicht von den einzelnen. Alles was z.B. mit Personalplanung, Planstellen, Mitarbeiterzahlen etc. Als Basis dienen hier Personalstatistiken und ein Personaldatenbestand.
74. Wie kann ein Aufbau und Einordnung des Controllings aussehen?
Controlling kann in verschiedene Gliederungen eingerichtet werden.
- Zentrales Controlling: Koordination der einzelnen Teilbereiche in einem Unternehmen. Das Top-Management legt hier meist die Aufstellung und Weiterentwicklung von Controllingmethoden fest.
- Dezentrales Controlling: sind die Stellen die nicht zu den zentralen Controlling gehören. Z.B. Ladenorganisation etc.
- Stabscontrolling: Das Stabcontrolling ist als eine Stabstelle der Geschäftsführung direkt unterstellt, hat aber keine Weisungsbefugnis. Dient als informelle Kompetenz.
- Liniencontrolling: bedeutet das das Controlling als Fachabteilung neben den anderen in der normalen Unternehmenshierarchie angesiedelt ist. Es hat also direkte Weisungsbefugnis.
75. Welche Steuerungsinstrumente gibt es im Controlling?
Steuerungsinstrumente des Controlling können auf einzelne Bereiche auf das gesamte Unternehmen sowie auf das Unternehmensumfeld bezogen werden. Zur Untersuchung und Steuern können diese Instrumente eingesetzt werden.
- Planungsrechnung: Aufstellung von Planwerten für einzelne Unternehmensbereiche. Vergangene Unternehmenswerte werden analysiert um den weiteren Geschäftsverlauf einschätzen zu können.
- Soll-Ist Vergleich: Vergleich von erreichten Ist-Werten mit den geplanten Soll-Werten.
- Abweichungsanalysen: Abweichungen werden untersucht und deren Ursachen um Verbesserungsmaßnahmen einzubringen.
- Prognose: man versucht Abweichungen bereits im Vorfeld zu erkennen damit unerwünschte Entwicklungen vermieden werden.
- Investitionsrechnung: Umfasst alle Verfahren die eine Beurteilung der rechenbaren Aspekte einer Investition ermöglichen.
- Portfolie-Analyse: Instrument der strategischen Planung die grafisch dargestellt wird. Z.B. Unternehmerisches Potenzial der Geschäftsfelder
- Balanced Scorecard: Verknüpfung aus langfristigen orientierten Unternehmensstrategien mit der kurzfristigen Steuerung des operativen Geschäfts. Es fließen also hier auch Kundenzufriedenheit, know how der Mitarbeiter usw mit ein.
76. Welche Controllingkonzepte gibt es?
Verschiedene Controllingkonzepte befassen sich mit der Steuerung von Entscheidungen. Drei davon werden betrachtet.
- Unternehmensfunktion: Hierbei werden klassische Tätigkeiten und Bereiche des Unternehmens betrachtet. (Marketing, Einkauf, Vertrieb etc.) mit dem Ziel, Prozesse zu optimieren.
- Unternehmensinformation: Wichtige Informationen müssen kategorisiert werden. Dabei geht es um die Bestimmung von Kosten- und Leistungsgrößen, Erträgen und Aufwendungen, Zahlungsgrößen sowie Mengen- und Zeitgrößen um diese weiterzuverarbeiten und den jeweiligen Entscheidungsträgern bereitzustellen.
- Zeitliche Komponenten des Unternehmens: Durch Betrachtung des Zeitraumes wird das strategische Controlling von dem operativen Controlling abgegrenzt. Strategische Controlling ist langfristig und operative Controlling ist kurzfristig.
3. 09 – Finanzierung
77. Was versteht man unter einer Finanzierung und wie sieht eine finanzielle Zielsetzung aus?
Finanzierung bedeutet die Beschaffung finanzieller Mittel aus selbst erwirtschafteten Mitteln (Innenfinanzierung) oder aus fremden Mitteln (Außenfinanzierung) wie Kreditfinanzierungen etc. Die Zielsetzung der Finanzierung lässt sich wie folgt unterscheiden.
- Erwirtschaften einer angemessenen Rentabilität
- Aufrechterhaltung der Liquidität.
- Sicherheiten erwirtschaften
- Unabhängigkeit zu externen Kapitalgebern erreichen.
78. Was versteht man unter dem magischen Viereck?
Im magischen Viereck stehen Rentabilität, Liquidität, Sicherheit und Unabhängigkeit in Beziehung und es kommt dadurch zu Spannungsverhältnisse die wie folgt aussehen können.
- Mit steigender Liquidität sinkt die Rentabilität: es sollte keine maximale Liquidität angestrebt werden, da beide Ziele berücksichtigt werden muss. Kurzfristig muss Liquidität gegeben sein, aber auch eine langfristige Rentabilität. Bedeutet kurzfristig sollen Rechnungen bezahlt werden, aber auch am Ende eines Jahres oder Betrachtungszeitraum sollte ein Gewinn erzielt worden sein.
- Mit steigender Sicherheit nimmt die Rentabilität ab: mit Aufnahme neuer Gesellschafter (also Geldgebern) wird die Sicherheit erhöht, allerdings wollen diese ja auch Anteile am Gewinn was sich vielleicht am Ende des Jahres oder in einem Betrachtungszeitraum auf die Rentabilität auswirkt.
79. Wie kann die Finanzierung in einem Handelsunternehmen aussehen?
Die Finanzierung lässt sich in vier Kategorien einteilen.
- Innenfinanzierung: von innen heraus finanzieren
è Eigenfinanzierung: z.B. durch Gewinneinbehalt, Vermögensumschichtung
è Fremdfinanzierungen: z.B. durch langfristige Rückstellungen
- Außenfinanzierung: wird von außen finanziert
è Eigenfinanzierung: z.B. durch Beteiligungen
è Fremdfinanzierung: z.B. durch Kredite, Leasing etc.
80. Wie sieht ein Kapitalbedarfsplan auf Basis einer Investitionsplanung aus?
Kapitalbedarf ist die Menge die man benötigt um seine Investitionen zu tätigen. Also z.B. die Gesamtkosten die bei Gründung eines Unternehmens benötigt wird. Darunter fallen…
- Anlagevermögen: Sachinvestitionen die langfristig zur Verfügung stehen sollen. (z.B. Grundstücke, Werkstattausstattung, Fuhrpark usw).
- Umlaufvermögen: ist schwieriger zu ermitteln, da diese nicht dauerhaft dem Geschäftsbetrieb dienen (z.B. Vorräte, Produktionsdauer, Lagerdauer etc.)
- Gründungskosten: stehen im direktem Zusammenhang mit der Gründung. (z.B. Rechtsanwaltskosten, Steuerberater, Notar etc.)
- evtl. private Lebensführungskosten: Sicherheitshalber werden die Kosten einen Zeitraum von 6 Monaten mit finanziert, da man eine Zeit der Ingangsetzung des Unternehmens eine finanzielle Grundlage benötigt.
Nach der Ermittlung stellt sich die Frage woher das Geld kommt. Meist kommt dies aus mehreren Quellen. Dabei beachtet man folgende Finanzierungsgrundsätze.
- Goldene Bilanzregel: Anlagevermögen + Umlaufvermögen sollten durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital gedeckt sein.
- Goldene Finanzierungsregel: Tilgungsdauer des aufgenommenen Kapitals muss sich mit der Lebensdauer des Vermögens decken.
81. Welche Finanzierungsmöglichkeiten hat ein Unternehmen?
- Innenfinanzierung in Form der Eigenfinanzierung = als offene Selbstfinanzierung (steht offen in der Bilanz) oder als stille Selbstfinanzierung (Bildung aus stillen Reserven wie Überbewertung des Aktiva oder Unterbewertung des Passiva).
- Innenfinanzierung in Form der Kapitalfreisetzung = Effekte aus der Bilanz werden zunutze gemacht wie die Vermögensumschichtung (nicht betriebsnotwendiges Anlagevermögen wie Grundstücke werden verkauft), aus einbehaltenen Gewinnen (Gewinne die nicht in Form an Privatentnahmen oder Ausschüttungen gehen, erhöhen das Eigenkapital, woraus etwas finanziert wird), aus Abschreibungen (eine Abschreibung wird frei, obwohl das Anlagegut noch benutzt wird)
- Außenfinanzierung als Eigenfinanzierung = Finanzmittel werden von außen zugeführt. Hier gibt es eine Beteiligungsfinanzierung in Abhängigkeit von der Rechtsform nach Personengesellschaften (KG, OHG) und Kapitalgesellschaften (AG, KGaA).
- Einlagenfinanzierung = Unternehmer führt dem Unternehmen Eigenkapital von außen zu. Hierbei erfüllt dieses EK verschiedene Funktionen wie Gründungsfunktion (Mindesteigenkapital für Gründung einer Rechtsform nötig), Haftung und Garantiefunktion (es werden auch Eigenmittel als Kreditsicherung benötigt), Kreditwürdigkeitsfunktion (höhe des EK hängt von Gewährung von Krediten ab), Existenzsicherungsfunktionen (EK hilft bei Gefahr von Liquiditätsengpässen), Finanzierungsfunktion (EK geht als Zufluss von Zahlungsmitteln ein und kann dann zur Finanzierung benutzt werden), Gewinnverteilungsfunktion (erwirtschafteter Jahresüberschuss wird ausgeschüttet), Repräsentations- bzw. Werbefunktion (gesundes EK stärkt Vertrauen nach außen gegenüber Kunden, Lieferanten und Banken), Herrschaftsfunktion (Unternehmungsführung kann auch durch Fremde wie den Vorstand ausgeübt werden, während EK-Geber Kontrollrechte besitzt und im Aufsichtsrat sitzt), Unabhängigkeitsfunktion (Höhe des EK im Verhältnis zum Fremdkapital sichert einen Grad der Unabhängigkeit).
82. Wie sieht die Beschaffung von Fremdkapital aus?
Kapitalzufluss von außen unterscheidet sich von der Beteiligungsfinanzierung von folgenden Punkten.
- Geldgeber hat kein Mitspracherecht bei der Geschäftsführung
- Kreditgeber hat einen Rückzahlungsanspruch
- Kreditgeber wird nicht am Vermögenszuwachs und an stille Reserven beteiligt.
- Fremdkapital ist nicht am Gewinn oder Verlust beteiligt.
- Es wird ein fester Zins vereinbart zur Rückzahlung.
83. Welche Kreditformen können unterschieden werden?
- Kurzfristige Kreditfinanzierung: Laufzeit unter einem Jahr. Umlaufvermögen wird kurzfristig finanziert. Dabei gibt es Lieferanten- oder Warenkredite. In der Praxis oft die Gewährung von Zahlungszielen, also eine erlaubte Verzögerung von Zahlungen. Dieses kann aber auch als Kontokorrentkredit laufen (Dispo). Konto wird überzogen für einen Zeitraum und man bezahl nur Zinsen auf den überzogenen Wert.
- Mittelfristige Kreditfinanzierung: Laufzeit ist ein oder bis fünf Jahre. Diese längere Laufzeit wird meist nur mit Kundenanzahlungen gewährt. Besonders bei langwierigen Beschaffungsprozessen. Kann auch bei Anschaffung von Maschinen etc. benötigt werden (oft bei KFZ), hier gibt es dann einen Ratenkredit.
- Langfristige Kreditfinanzierung: Laufzeit ist über fünf Jahre. Treten oft als Darlehen für langfristige Verweildauer auf. Dabei gibt es mehrere Arten von Darlehen wie Festdarlehen (Rückzahlung der Gesamtsumme + Zinsen), Abzahlungsdarlehen (Tilgung in festen Raten), Annuitätsdarlehen (jährliche Zahlung eines festen Betrages). Typische langfristige Kredite sind Hypotheken (10 bis 50 Jahre). = hier haftet das belastende z.B. Grundstück für den Kredit.
84. Was versteht man unter Kreditwürdigkeit und in welche Aspekte sind zu unterscheiden?
Bevor ein Kredit gewährt wird, kommt es zu einer Kreditwürdigkeitsprüfung. Bedeutet es wird überprüft ob der Kreditnehmer in der Lage ist einen Kredit zu tilgen. Es kommt dabei zu einer gutachterliche Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens. Dabei kommt es zu zwei Aspekten die unterschieden werden können.
- Bilanzielle Aspekte der Kreditwürdigkeit: Hauptaugenmerk ist immer die Analyse der Jahresabschlüsse. Es wird also eine Bilanzauswertung vorgenommen.
- Außerbilanzielle Aspekte der Kreditwürdigkeit: neben den bilanziellen Aspekten gibt es noch andere Aspekte die nichts mit der Bilanzanschauung zu tun haben. Darunter fallen z.B. Anschauung der Geschäftspolitik, die gewählte Rechtsform, Branchenaussichten, Potenzial des Unternehmens usw.
85. Welche Sonderformen der Finanzierung gibt es?
- Factoring: Verkauf von Forderungen des Unternehmens an eine Factoringbank. Hohe Kundenforderungen führen zu Liquiditätsproblemen, dieses kann man mindern indem man diese eben verkauft und so Vorfinanziert. Also man bekommt sein Geld früher, als wenn es abwartet bis der Kunde seine Rechnungen bezahlt. Vorteil dabei ist die Liquiditätsverbesserung, Rentabilität steigt durch mögliche Skontoerzielung. Abwälzen des Kreditrisikos. Nachteile dabei sind das der Kundenkontakt vermindert wird und es zu hohen Zinsen und Provisionskosten kommt.
- Leasing: Wurde für das Anlagevermögen erfunden. Bei Kauf einer Sache tritt die Anmietung des Investitionsgutes vom Lieferanten auf. Vorteile darin liegen das das Eigenkapital geschont wird, wie auch die Liquidität, es gibt Schutz vor Überalterung, es gibt steuerliche Vorteile, der Wegfall von Anzahlung fallen weg. Nachteile können sein das hohe Raten entstehen die dann auf die Liquidität sich auswirken kann.
86. Welche Auswirkung hat die Finanzierung auf die Rentabilität eines Unternehmens?
In einem Betrachtungszeitraum wird der voraussichtliche Umsatz den laufenden Kosten gegenübergestellt. Rentabilitätsvorschau die auch Gewinn- und Erfolgsplanung genannt wird, hat das Ziel den Gewinn eines Unternehmens einzuschätzen. Wichtig ist dieser Plan um Fremdkapital zu erlangen, da man diese Gewinnentwicklung der letzten drei Jahre schriftlich dem Kapitalgeber vorlegen sollte. Danach werden sich die Zinsen richten wie diese Gewinnentwicklung ist und diese Zinsen beeinflussen dann wieder die zukünftige Rentabilität eines Unternehmens. Ebenso fallen auch Abschreibungen darunter und aus dem Zusammenwirken von Zinsen und Abschreibungen entstand der sogenannte Leverageeffekt (= die ideale Zusammensetzung von Eigenkapital und Fremdkapital, also die Abhängigkeit der Rentabilität des Eigenkapitals vom Anteil der Fremdfinanzierung).
87. Wie sieht die Auswirkung einer Finanzierung auf die Bilanz aus?
Eine Finanzierung wird in der Bilanz immer zu beobachten sein. Auch hier werden mit Standartzahlen gearbeitet die analysiert werden und Aufschluss über das Unternehmen geben. Allerdings stellen diese Kennzahlen nur den ersten Aspekt dar und es kommt zu einer genaueren Analyse. Es werden sich folgende Punkte genau angeschaut.
- Anlagedeckungsgrad: Schutz des Kapitalgebers da Kapital gebunden ist.
- Kapitalstruktur: bilanzielle Zusammensetzung des Kapitals eines Unternehmens. Dabei werden zwei Kennzahlen zur Kapitalstruktur angeschaut. Die Eigenkapitalquote (drückt EK-Anteil auf Gesamtkapital aus) und der Verschuldungsgrad (Verhältnis von bilanziellem Fremdkapital zum EK an).
- Liquiditätsgrade: die statistische Liquiditätsbetrachtung zeigt an wie liquide ein Unternehmen ist oder war. Dabei unterscheidet man drei Grade-Stufen. (1 – Barliquidität, 2 – einzugsbedingte Liquidität, 3 – umsatzbedingte Liquidität).
88. Was versteht man unter Working Capital?
Erstellt sich aus dem Saldo des Umlaufvermögens abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten. Also es ist das Nettoumlaufvermögen und das Working Capital bedeutet das nur wenig Kapital gebunden ist und so die Liquidität höher ist, was wiederum die Fremdfinanzierungkosten senkt. Je niedriger das Working Capital ist, desto besser.
89. Wie sieht eine gute und eine schlechte Liquidität aus und wie kann man diese verbessern?
- Gute Liquidität liegt vor wenn
è Hohe Zahlungsmittelbestände vorhanden sind
è Geringe Bankschulden vorhanden oder keine
è Geringe Verbindlichkeiten bestehen.
- Schlechte Liquidität liegt vor wenn
è Keine oder geringe Zahlungsmittelbestände vorhanden sind
è Keine oder wenig Finanzanlagen
è Hohe Bankschulden vorhanden sind
è Hohe Verbindlichkeiten vorhanden sind
- Verbessern kann man Liquidität indem man
è Forderungen eintreibt
è Zusätzliche Kredite aufnimmt
è Factoring bestimmter Forderungen wahrnimmt.
90. Was versteht man unter Cashflow?
Der Cashflow ist das was sich aus Selbstfinanzierungs- und Ertragskraft eines Unternehmens wiedergibt. Also die Mittel die sich aus den Umsatzerlösen ergeben und für Investition, Schuldentilgung und Gewinnausschüttung zur Verfügung stehen. Dieser Cashflow wird aus dem Jahresüberschuss errechnet. Dabei kann man auch die Cashflowrate betrachten die Beurteilung der Ertragskraft. Im Zeitvergleich ein rückläufiges Ergebnis mit erhöhten Abschreibungen oder Zuführungen zu den langfristigen Rückstellungen. Cashflow ist also kurz gesagt der Betrag den das Unternehmen aus eigener Kraft erwirtschaftet hat.
4. 10 – Rechtliche Grundlagen
91. Was versteht man unter Vertragsrecht?
Die Rechtsordnung sagt, dass es allen natürlichen und juristischen Personen in Deutschland ermöglicht Rechtsbeziehungen untereinander durch eigenen und freien Willen zu gestalten. Kommt es zu Willenserklärung zweier gilt Vertragsfreiheit, wobei das Vertragsrecht von drei Freiheiten ausgeht.
- Abschlussfreiheit: jeder kann frei entscheiden ob oder mit wem er einen Vertrag eingeht.
- Inhaltsfreiheit: jeder kann Inhalte eines Vertrages frei wählen.
- Formfreiheit: Vertragsparteien können wählen ob schriftlich oder mündlich ein Vertrag gemacht wird.
Allerdings wird die Vertragsfreiheit in einigen Fällen zum Schutz von Missbrauch mit folgenden Bestimmungen eingeschränkt.
- Kontrahierungszwang: für wichtige Bereiche gibt es einen Zwang Verträge abzuschließen. Jeder in Deutschland muss Krankenversichert sein.
- Verstoß gegen gesetzliche Verbote oder gute Sitten: verstoßen Vertragsparteien gegen gesetzliche Verbote (z.B. Schwarzarbeit) oder gute Sitten (Wucherpreise) ist das Rechtsgeschäft unwirksam.
- Gesetzliche Formerfordernisse: einige Verträge müssen in bestimmter Form abgeschlossen werden (z.B. notarielle Beurkundung bei Immobilien).
92. Was versteht man unter Wettbewerbsrecht?
Auf dem Markt wo sich Angebot und Nachfrage treffen gibt es Wettbewerb. Damit alle darin Wettbewerbsfähig sein können versucht der Gesetzgeber mit zwei Gesetzen das Verhalten der Marktteilnehmer einzuschränken. Es gibt zwei Arten von diesen Gesetzen.
- Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung (GWB): soll den Markt offen halten und Beschränkungen des Wettbewerbs durch Sicherung der Handlungsfreiheit der Marktteilnehmer entgegenzuwirken. Alle Maßnahmen die den Wettbewerb verfälschen sind verboten. (z.B. das vorschreiben von Preisen).
- Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG): befasst sich mit der Fairness auf dem Markt. Es kann zu Schadenersatz kommen wenn gegen die guten Sitten verstoßen wird. (z.B. in einer Werbung eine andere Firma schlecht aussehen lassen).
93. Was versteht man unter Arbeitsrecht?
Regelt die Rechtsbeziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es werden also Rechten und Pflichten beider Parteien geregelt. Es sind einige Schutzvorschriften vorgesehen die der Arbeitgeber einhalten muss.
- Tarifrecht: schriftlicher Vertrag zwischen zwei oder mehreren Tarifvertragsparteien. Oft bei Arbeitsverträge zwischen Gewerkschaften und Interessenvertretung oder Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es gibt hier Lohntarifverträge (regelt Geld), Rahmentarifverträge (regelt Lohngruppen), Manteltarifverträge (regelt allgemeine Arbeitsbedingungen).
- Betriebsverfassungsrecht: Mitbestimmung der Arbeitnehmer an Entscheidungen im Unternehmen. Meist als Vertretungsorgan des Betriebsrates. Erteilt bei einigen Maßnahmen der Betriebsrat seine Zustimmung nicht, darf der Arbeitgeber diese dann nicht durchführen.
- Mitbestimmungsrecht: Mitbestimmung im Unternehmen der Arbeitnehmervertretung wie Aufsichtsrat. Allerdings nur bei Aktiengesellschaften AG.
- Arbeitsrechtliche Schutzbestimmungen: dienen den körperlichen Schutz der Arbeitnehmer. Schutzbedürftigen Personen wie Schwangere, Kinder, Jugendliche oder Schwerbehinderte. Darunter gibt es aber einzelne aufgeführte Gesetze wie Jugendarbeitsschutzgesetz, Mutterschutzgesetz, Schwerbehindertenschutz, Arbeitszeitgesetz und die Unfallverhütungsvorschriften.
94. Was ist unter Haftung zu verstehen und wie kann man diese unterscheiden?
Haftung bedeutet, dass jemand für einen Schaden einstehen muss. Man unterscheidet zwischen persönlicher Haftung (Haftung mit dem ganzen Vermögen) und die dingliche Haftung (umfasst ein Vermögensgegenstand = z.B. Grundstück, eine Forderung). Die Haftung hängt von hängt dann von der Gesellschaftsform, dabei besonders ob es sich um eine Personen- oder Kapitalgesellschaft handelt.
95. Wie sieht die Haftung einer OHG, KG, GmbH und AG aus?
- OHG = Offene Handelsgesellschaft: haften persönlich. Also Gesellschafter haften als Gesamtschuldner. Dabei gibt es noch unterschiedliche Formen
è Unmittelbare/direkte Haftung: Gläubiger kann jeden Gesellschafter auffordern.
è Unbeschränkte/persönliche Haftung: Gesellschafter haften mit Geschäfts- und Privatvermögen.
è Gesamtschuldnerische/solidarische Haftung: jeder Gesellschafter haftet allein für die Gesamtschulden.
è Rückgangsbezogene Haftung: Haftung für Gesellschafter gilt bis zu 5 Jahren nach verlassen einer OHG.
- KG = Kommanditgesellschaft: nur der Komplementär haftet für Verbindlichkeiten persönlich und unbeschränkt. Die Kommanditisten haften nur zu einem bestimmten Teil mit Privatvermögen.
- GmbH = Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Gesellschafter haften nicht persönlich. Sondern es haftet das vorhandene Gesellschaftsvermögen.
- AG = Aktiengesellschaft: hierbei handelt es sich um eine Kapitalgesellschaft die auf ein bestimmtes Grundkapital gestützt ist. Es haftet nur das Grundkapital was jeder Aktionär gegeben hat. Mind. 50.000 Euro.
96. Wie haftet die Geschäftsleitung?
Es hängt von der Gesellschaftsform ab und in welcher Rolle sich die Geschäftsleitung befindet. Im Falle einer Personengesellschaft ist die Geschäftsleitung direkt betroffen, während man bei einer Kapitalgesellschaft eher nicht betroffen ist. Dennoch haftet eine Geschäftsleitung immer mit ihrem Handeln und ihren Entscheidungen für das Wohl des Unternehmens und für die Sicherung des Unternehmenserfolges. Dafür gibt es zur Absicherung gegenüber Dritten die Managerhaftpflichtversicherung. Dabei sind Fälle versichert die hohe finanzielle und wirtschaftliche Schäden anrichten können. So ein Schaden kann durch das Privatvermögen meist den Ruin bedeuten.
97. Was versteht man unter Liquidation?
Darunter versteht man wenn ein Unternehmen alle Vermögensgegenstände verkauft mit dem Ziel, das darin gebundene Kapital zu in Bargeld umzuwandeln. Das Restvermögen abzüglich der Liquidationskosten wird als Liquidationserlös bezeichnet. Bedeutet für ein Unternehmen aber auch das man die Gesellschaft auslöst. Meist bei Ruhestand der Eigentümer oder wenn ein Unternehmensziel nicht mehr verfolgt wird oder wenn man vor einer Insolvenz steht.
98. Was versteht man unter Insolvenz und was regelt ein Insolvenzplan?
Insolvenz bedeutet, dass man die Zahlungsverpflichtungen als Schuldner gegenüber dem Gläubiger nicht mehr erfüllen kann. Gründe für Insolvenz sind Zahlungsunfähigkeit, drohende Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung des Unternehmens. Rechtliche Grundlage in Deutschland ist die Insolvenzordnung, dass das gesamte Insolvenzverfahren regelt. Darin erhalten ist auch der Insolvenzplan der versucht die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens wieder herzustellen und die Forderungen der Gläubiger zu befriedigen.
5. 11 – Qualitätsmanagement
99. Das Qualitätsmanagement beschäftigt sich mit der Prozessorientierung. Was versteht man darunter?
Früher wurden Unternehmensbereiche nach Funktionen und heute eher nach Unternehmensprozesse gegliedert. Das Qualitätsmanagement versucht diese Prozesse stetig zu optimieren. Prozesse sind nach durchgehenden Geschäftsprozessen organisiert die miteinander verknüpft sind. Vorteile sind folgende.
- Konzentration auf wertschaffenden Aktivitäten.
- Zusammenfassen der Prozesse zu übersichtlichen Organisationseinheit
- Dynamisches Prozessdenken und Problemlösungsfindung.
- Transparenz der Prozesse
100. Was ist unter dem kontinuirlichen Verbesserungsprozess (KVP) zu verstehen?
Unter der KVP wird das stetige verbessern der Produkt-, Prozess- und Servicequalität verstanden. Ist also das Grundprinzip im Qualitätsmanagement. Hierbei ist eine Unternehmenskultur notwendig bei der Ideen der Mitarbeit und Teamarbeit erwünscht wird. Arbeitsabläufe, Methoden, Prozesse, Qualität etc sollen damit verbessert werden. Dabei kann ein KVP aus folgenden Schritten bestehen.
- Festlegung des Themas: Was soll verbessert werden?
- Istzustand beschreiben: Wie sieht der Prozess zurzeit aus?
- Sollzustand beschreiben: Wie soll der Prozess aussehen?
- Problem beschreiben: Was ist das Problem?
- Problem bewerten: Welcher Verlust entsteht bei dem Problem?
- Problemanalyse: Was sind Ursachen für das Problem?
- Lösungsideen sammeln: Welche Lösungen gibt es?
- Maßnahmen ableiten: Was ist zu tun?
- Aufwand und Ertrag bewerten: Welcher Aufwand und welcher Nutzen?
- Präsentation der Ergebnisse: Wird die Lösung akzeptiert?
- Maßnahmen vereinbaren und umsetzen: Wer tut was bis wann?
- Erfolg prüfen: War die Umsetzung erfolgreich?
101. Welche Ziele verfolgt das KVP (kontinuierliche Verbesserungsprozess)?
- Vermeidung von Verschwendung im Unternehmen (z.B. Zeit, Arbeitsmittel)
- Verringerung von Störungen
- Eliminierung unnötiger Arbeiten
- Verbesserungen von Qualität bei Arbeitsprozessen und Produkten
- Verbesserung der Kundenzufriedenheit
- Weiterentwicklung der Arbeitsmethoden
- Verringerung von Kosten und Ermittlung von Einsparungspotenzialen
- Motivation der Mitarbeiter steigern
102. Welche Methoden gibt es beim KVP (kontinuierliche Verbesserungsprozess)?
- Benchmarking: Unternehmensdaten mit bestehenden Daten von anderen Unternehmen vergleichen. Dadurch evtl. Verbesserungen.
- Qualitätszirkel: Einrichtung von Arbeitsgruppen (Zirkel) zu einem Thema. Verschiedene Mitarbeiter besprechen Maßnahmen.
- Audits: Auditor überprüft die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften oder Vorgaben.
- Messung der Mitarbeiter + Kundenzufriedenheiten: Befragungen von Mitarbeitern und Kunden.
- Vorschlagswesen Kunden: Kunden können Vorschläge einreichen.
- Vorschlagwesen Mitarbeiter: Mitarbeiter reichen Vorschläge ein zur Verbesserung der Arbeitsvorläufe.
103. Was versteht man unter Total-Quality-Management (TQM)?
Unter TQM wird die durchgängige, fortwährende und alle Bereiche einer Organisation erfassende Tätigkeit verstanden, die dazu dient, Qualität als Ziel einzuführen und dauerhaft zu garantieren. Es ist also als umfassendes Qualitätsmanagement zu sehen, zu dessen Prinzipien folgende Aspekte zählen.
- Qualität orientiert sich am Kunden
- Qualität wird mit allen Mitarbeitern erzielt.
- Qualität ist kein Ziel, sondern ein Prozess der immer verbessert werden muss.
- Qualität setzt aktives Handeln voraus und muss erarbeitet werden.
6. 12 – Umweltmanagement
104. Welche Rechtlichen Rahmenbedingungen greifen beim Umweltmanagement?
Ziel bei der Ökologischen Betrachtung ist es entstandene Schäden zu vermeiden, zu vermindern oder vorzubeugen. Man versucht die Verschwendung von Ressourcen zu unterlassen. Dadurch entstand das Prinzip der Nachhaltigkeit, da Ressourcen halt knapp sind und das man vorsorglich damit umgehen solle. Daher ist der Umweltschutz ein wichtiger Bestandteil für Unternehmen, darunter fallen auch der Immissionsschutz und das Abfallrecht.
- Immissionsschutz: bestreben Immissionen auf ein für Mensch und Umwelt langfristig verträgliches Maß zu begrenzen. Immissionen sind alle Einwirkungen auf Mensch, Umwelt wie z.B. Lärm. Zum Schutz der Umwelt werden Maßnahmen getroffen die auch gesetzlich sein können. Z.B. Lärmschutzwand etc.
- Abfallrecht: Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz regelt grundlegend den Umgang mit der Entsorgung von Abfällen und regelt Bestimmungen die eingehalten werden müssen. Ziel des Kreislaufwirtschaftsgesetz ist es den Ressourceneinsatz (z.B. Verpackungen) zu gering wie möglich zu halten. (wie die Batterieentsorgung, Altfahrzeugentsorgung etc.)
105. Was versteht man unter einem Kreislaufwirtschaftssystem?
Um dies zu erklären ist eine Abgrenzung von Wirtschaftssystemen, den Aufgaben der Abfallwirtschaft sowie die Kreislauffunktion erforderlich. Ein Wirtschaftssystem ist das Verfügen über knappe Güter im Zusammenhang mit der Bedürfnisbefriedigung der Menschen. Als Abfallwirtschaft wird die Gesamtheit aller Tätigkeiten und Aufgaben, die mit dem Vermeiden, verringern, Verwerten und Beseitigen von Abfällen zusammenhängen. Als Kreiskauf wird eine Reihe von Ereignissen bezeichnet, bei denen Anfangs- und Endzustand identisch sind. Ein Kreislaufwirtschaftssystem ist also ein System bei denen verschiedene Objekte in einer bestimmten Beziehung zueinander stehen und über knappe Güter verfügen. Bei der Abfolge des Handels sind Anfang und Endbestand identisch.
106. Was ist unter Abfallpolitik zu verstehen?
Abfall sind nicht mehr benötigte Überreste. Dabei ist für den der Abfall produziert der Abfall Müll. Für den der ihn in Empfang nimmt und entsorgt oder verarbeitet ist es Wertstoff (z.B. Abgabe an Recyclinghöfe). Die rechtliche Einstufung bei Abfall ist geregelt und muss stellenweise sicher behandelt werden. Wie z.B. Giftmüll, radioaktiver Abfall etc. Andere haben sich bemüht mit speziellen Abfall ordnungsgemäß umzugehen. Bedeutet die Abfallpolitik des Recyclings genutzt, denn es gibt genug Stoffe die man wieder verwenden kann. Dabei gibt es Papierrecycling, Kunststoffrecycling, Metallrecycling etc. Dieser Firmen die Recycling durchführen müssen natürlich eine Menge rechtlicher Verordnungen einhalten. (z.B. den Weg bis zum Endverwerter nachweisen etc.)
107. Wie sieht ein strategisches und operatives Umweltmanagement aus?
Dieser Teilbereich eines Management setzt sich mit den behördlichen Umweltbelangen auseinander. Sie dient der Sicherung einer nachhaltigen Umweltverträglichkeit der angebotenen Produkte und Herstellungsprozesse. Es werden vom Umweltmanagementsystems vorgaben gegeben die eingehalten werden müssen. Es müssen halt vorgegebene Umweltnormen eingehalten werden wie ISO 9001 usw. Das Management legt eine betriebliche Umweltpolitik, Umweltziele und ein Umweltprogramm fest bei der folgende Strategien eingesetzt werden.
- Effizienzstrategie: Ressourcenverbrauch mindern und Lebensdauer erhöhen.
- Substitutionsstrategie: Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Produkte
- Suffizienzstrategien: Veränderung des Lebensstils, indem materielle Produkte eine geringere Rolle spielen.