Handelsfachwirt 2015

Beschaffung & Logistik


1. Beschaffung im Handel


 

01.     Was versteht man unter Logistik?

Das ist die Planung, Durchführung und Kontrolle aller inner- und außerbetrieblichen Prozesse des Waren- und Informationsflusses von der Beschaffung bis zum Absatz.

 

 

02.     Was ist Materialwirtschaft?

Die Materialwirtschaft oder Warenwirtschaft beschäftigt sich mit der Verwaltung sowie der zeitlichen, mengenmäßigen, qualitativen und räumlichen Planungen und Steuerung der Warenbewegung innerhalb eines Unternehmens und zwischen dem Unternehmen und seiner Umwelt. Sie koordiniert den Warenfluss zwischen Lieferanten, Kunden, Bedarfsträgern und den Lagern.

 

 

03.     Was macht im Grunde die Beschaffung?

-          Beschaffung beschafft im weiten Sinne die erforderlichen Produktionsfaktoren.

-          Beschafft im engeren Sinne die Waren

-          Beschaffung dient die Sicherstellung eines Sortiments, Menge, Bezugsquellenermittlung, Zeitplanung und Preisplanung

-          Beschaffung und Kundenbindung (Kundenzufriedenheit)

 

 

04.     Nennen Sie Ziele und Aufgaben der Beschaffungspolitik

Die langfristige Absicherung der Versorgung, wirtschaftlicher Einkauf, Kostenreduzierung, Schaffung von Wettbewerbsvorteilen, Aufrechterhaltung der Markttransparenz, Beeinflussung des Beschaffungsmarktes, Integration von Beschaffungsinnovationen sowie das partnerschaftliche Verhalten.

 

 

05.     Erklären Sie den Beschaffungsvorgang.

1.      Bedarfsermittlung

2.      Bestandskontrolle

3.      Budgetkontrolle

4.      Lieferantenauswahl

5.      Bestellung

6.      Bestellüberwachung

7.      Wareneingang

8.      Zahlungsabwicklung

 

 

06.     Wie ist der Ablauf des Beschaffungsprozesses?

1.      Bedarfsermittlung

2.      Lieferantenauswahl

3.      Anfrage – Angebotseinholung

4.      Angebotsprüfung

5.      Angebotsauswahl

6.      Bestellung

7.      Kontrolle der Abwicklung

8.      Wareneingangs- und Rechnungsprüfung

9.      Einlagerung + Breitstellung

 

07.     Was ist ein Warenwirtschaftssystem?

Ein Warenwirtschaftssystem (WWS) ist das zentrale IT-System in Handelsunternehmen. Es unterstützt die dispositiven, logistischen und abrechnungsbezogenen Aufgaben eines Handelsunternehmen. Es ist dabei zu unterscheiden zwischen zentralen Warenwirtschaftssystemen und Filialwarenwirtschaftssystemen, die als dezentrale Systeme nur Funktionalitäten der Filiale unterstützen.

 

08.     Was ist Zentraler Einlauf und was ist dezentraler Einkauf?

Zentraler Einkauf ist wenn jede Abteilung in einem Unternehmen für sich einkauft und dezentral ist wenn eine eigene Abteilung für alle anderen Abteilungen einkauft.

 

09.     Nennen Sie Vorteile- und Nachteile der zentralen und dezentralen Einkauf ?

Zentraler Einkauf: Preisvorteile durch Mengenbündelungen, geringerer Personalbedarf, bessere Gesamtmarktkenntnisse durch spezialisierte Mitarbeiter, einheitliche Entscheidungen, globale Beschaffungsmarktvorteile, bessere Steuerungsmöglichkeiten, Standsortiment.

Dezentraler Einkauf: enger Kontakt zu Kunden, örtliche Lieferantenintegration, kurze Info- und Lieferwege, schnelle Reaktionszeiten, Flexibilität im Sortiment.

è Die Vorteile des zentralen Einkaufs sind die Nachteile des dezentralen Einkaufs und umgekehrt.

 

10.     Nennen Sie die Grundlagen des Beschaffungsvorganges?

Die Grundlagen liegen im Einkauf (strategisch) wo man Beschaffungsmarktforschung betreibt, aufs Sortiment schaut, quantitativer Gesamtbedarf, eine Lieferantenauswahl wählt, Lieferantenpflege von bereits bestehenden Lieferanten macht, danach spielen auch die Beschaffungswege, Bereitstellungsprinzipien sowie die Einkaufsverhandlungen eine Rolle wo ich Beschaffe. Es kann aber auch Disposition (operativ) gemacht werden wo man eine Bedarfsermittlung durchführt, dann eine Lieferantenauswahl wählt, eine Bestellung ausübt und danach eine Bestellüberwachung macht.  Es kommt zu einer Funktions- und Objektbezogene Organisation der Beschaffung.

 

 

11.     Was versteht man unter Beschaffungsmarketing?

Marketing als marktorientierte Unternehmensführung (die Bedeutung des Beschaffungsmarktes für Handelsunternehmen). Marketing als systematisches und konzeptionelles bearbeiten von Märkten.

 

 

12.     Wie kann man Beschaffungsmarktforschung formulieren?

Es soll ein sammeln, sichten, ordnen, aufbereiten, analysieren und bewerten von Marktrelevanten Daten des Beschaffungmarktes gesehen werden.

 

13.     Was ist Primärforschung (field research) und Sekundärforschung (desk research) ?

Desk Reaearch (Sekundär)) bedient sich an bereits vorhandenen Daten in der Marktforschung und ist die Field Research (Primär) Auswertung von neuen Informationsdaten in der Marktfoschung.

 

14.     Nennen Sie Vor- und Nachteile von field research und desk research ?

Primärforschung (desk research) hat die Vorteile das es durch die vorhandenen Daten kostengünstiger ist und das es nicht so zeitaufwendig ist, dabei kann es aber sein das Daten schon sehr veraltet sind und daher sehr ungenau ist. Bei der Sekundärforschung (field research) ist es dagegen das man viel mehr Zeit und Kosten investieren muss, aber auf der anderen Seite kann man den genauen Markt zur gegenwärtigen Zeit auswerten und das auch noch auf ein genaues Ziel hin.

 

15.     Was können Sie über Lieferantenbeurteilung sagen?

Man macht sich natürlich über verspätete, fehlende, mangelhafte oder unvollständige Lieferungen eine Art Beurteilung. Im weiteren Sinne gibt es natürlich einige Kriterien die wichtig sind bei einer Beurteilung.

-          Wie ist die Qualität? (über Personal, Leistung etc.)

-          Wie ist die Logistik? (Pünktlichkeit etc.)

-          Wie sind die kommerziellen Aspekte? (Preise, Verträge etc.)

-          Wie ist die Technologie? (Ausstattung, Kooperation etc)

-          Wie ist das Risiko? (Verfügbarkeit, Marktbild etc)

-          Wie steht es mit Arbeitssicherheit und Umweltschutz?

Über diese Punkte macht man sich bei Lieferanten gedanken und schaut wie eine Beurteilung am Ende aussieht. Sollte ich zufrieden sein werde ich wieder bestellen. Wenn nicht, dann schaue ich wohl nach Mitbewerber auf dem Markt.

 

 

16.     Was ist eine formelle und materielle Angebotsprüfung?

Formelle Prüfung ist wenn meine Anfrage und das Angebot des Lieferanten übereinstimmen. Es liegt dann vor wenn die Qualität der der angebotenen Ware der nachgefragten Qualität entspricht.

Materielle Prüfung ist wenn das Angebot anhand von bestimmten Kriterien geprüft wird die folgende sein können.

-          Qualität des Materials

-          Preis des Materials

-          Lieferfrist

-          Flexibilität des Lieferanten

-          Marktstellung des Lieferanten

-          Ruf des Lieferanten

-          Standort des Lieferanten

 

 

17.     Nennen Sie Hilfsmittel der Lieferantenbeurteilung?

EDV-gestützte Bestell-, Termin- und Preisverfolgung. Anfragen, Angebotsvergleiche und – beurteilung, Verhandlungen, Lieferantenauswahl und Bestellung, Bestell- und Vertragserfüllung.

 

 

18.     Erklären Sie die Nutzwert- oder Punktebewertung.

Beim Punktbewertungsverfahren sind vorab die Kriterien festzulegen wie Preis, Qualität und Lieferzuverlässigkeit. Ein wichtiges Entscheidungskriterium erhält eine höhere Punktzahl. Für jeden Lieferanten und jedes Kriterium wird ein Punkt von eins bis fünf oder von eins bis zehn vergeben. Der dem Lieferanten vergebene Punkt wird mit der Gewichtungsziffer multipliziert. Der am besten bewertete Lieferant hat die höchste Gesamtpunktzahl.

 

19.     Welche Beschaffungswege kennen Sie?

-          Direkte Beschaffung

-          Indirekte Beschaffung durch eine Fremdfirma (Großhandel, Vertreter etc.)

-          Kooperationen (Einkaufsverbände oder Einkaufsgemeinschaft)

 

 

20.     Welche Marktsituationen gibt es auf dem Beschaffungsmarkt?

Käufermarktsituation: Der Käufer befindet sich in einer verhandlungstechnisch günstigeren Lage als der Verkäufer. Dieses entsteht wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt.

Verkäufermarktsituation: Der Verkäufer befindet sich in der verhandlungstechnisch günstigeren Lage als der Käufer. Dieses entsteht wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot. Kunde braucht unbedingt Ware die schwer zu bekommen ist. Der Verkäufer kann quasi einen höheren Preis bestimmen.

 

 

21.     Was vesteht man unter einem Angebotsmonopol und einem Nachfragemonpol?

Bei einem Angebotsmonopol stehen einem Anbieter viele Nachfrager gegenüber.

z.B. staatliche Lotterie, Schiennetzverkehr der deutschen Bahn.

Beim Nachfragemonopol steht ein Nachfrager mehreren kleineren Anbietern gegenüber. Das ist sehr selten. Z.B. in der Rüstungsindustrie.

 

 

22.     Was ist ein Angebotsoligopol und ein Nachfrageoligopol?

Beim Angebotsoligopol stehen viele Nachfrager und wenige Anbieter gegenüber.

z.B. einige Stomanbieter auf viele Kunden

Beim Nachfrageoligopol treffen viele Anbieter auf wenige Nachfrager. 

 z.B. viele Molkereien auf wenige Kunden.


 

23.     Was ist ein Angebotsmonopol und ein Nachfragemonopol?

Beim Angebotsmonopol gibt es einen Anbieter der auf viele Nachfrager trifft

z.B. die Wasserwerke einer Stadt. Ein Wasserwerk auf viele Kunden

Beim Nachfragemonopol gibt es einen Nachfrager auf viele Anbieter

z.B. Ein Staat will Autobahnbau, dabei gibt es viele Firmen die es anbieten.

 


24.     Welche Arten von Disposition in der Beschaffungsplanung gibt es?

-> Verbrauchsorientierte (Vergangenheit) Disposition

-> Verkaufsorientierte (Zukunft) Disposition

-> Schätzung (weder vergangene noch künftige Aufträge)

-> Kombination aus beiden Modellen in der Praxis.

-> Kostenfaktoren (Lagerhaltung, Bestellkosten, Einkaufspreise, Logistikkosten)

 

 

25.     Wie kann man Beschaffungsbedarf und Beschaffungszeitpunkt erklären?

Verbräuche können sich konstant stark schwankend, saisonal trendförmig steigend oder fallend oder auch sporadisch ergeben. Mathematisch/statistische Methoden und Modelle können in der Bedarfsermittlung eingesetzt werden. Man kann halt den Bedarf rechnerisch ermitteln durch viele Formeln. z.B. Mindestbestand, Meldebestand etc.

 

26.     Welche Begriffe kommen bei der Bedarfermittlung vor?

-          Meldebestand

-          Wiederbeschaffungszeit

-          Bestellpunkteverfahren (flexible Zeit, feste Mengen)

-          Bestellrythmusverfahren (feste Zeit. Flexible Menge)

-          Sicherheitsbestand

-          Preisplanung und Mengenplanung

-          Optimale Bestellmenge (Wurzel aus (200 x Kosten pro Bestellung x Jahresbedarf) (Stückpreis x Lagerhaltungskostensatz)

-          Lieferantenbereitschaftsgrad

-          Servicegrad des Händlers

 

 

27.     Erklären Sie die Hilfsmittel in der Beschaffung

è ABC-Anlayse : Analyse um wertmäßig wichtiges von wertmäßig unwichtigem zu trennen. Sachmittel werden entsprechend ihrem Wert eingeteilt (A= hoch, B= Mittel, C= gering) Einkauf: Mengen und Einkaufswerte werden erfasst, relativiert und konzentriert in die Gruppen A, B und C.

è XYZ-Analyse: Artikel werden in Klassifikationen eingeteilt bezüglich ihrer Umsatzregelmäßigkeit.

- X: konstanter Verbrauch, Schwankungen selten

- Y: starke Schwankungen im Verbrauch, meistens trendmäßig oder     saisonal

          - Z: völlig unregelmäßiger Verbrauch

è ABC/XYZ-Analyse: Durch eine Verknüpfung beider Analysen erhofft man sich eine Verbesserung der Analyseergebnisse für die Materialwirtschaft, da die Wertigkeit eines Gutes und seine Vorhersagegenauigkeit zahlreiche Entscheidungen in der Materialwirtschaft beeinflussen.

z.B. Ein Artikel der als A eingestuft wird und wo die Vorhersagegenauigkeit auf X zutreffen der bringt natürlich sehr viel Geld ein da er einen hohen Wert hat und oft verkauft wird. Wenn es allerdings sich um einen C-Artikel handelt der eher günstig ist und dann noch in der Vorhersagegenauigkeit als Z eingestuft wird, dann ist es ein günstiger Artikel der sehr selten verkauft wird.

 

 

28.     Wie kann man Einkaufscontrolling erklären?

Hauptaufgabe des Einkaufscontrolling ist die Planung, Steuerung und Kontrolle der Beschaffung in einem Unternehmen.  Sie kann nach mehreren Punkten erfolgen.

-          Plan-Ist-Vergleich

-          Kostenvergleiche und Kostenstrukturen

-          Qualitätsvergleiche

-          Zeitvergleiche

-          Benchmarking

-          Lieferantenstruktur

-          Mitarbeiter, Einkaufsstrukturen etc.

 

 

29.     Was versteht man unter E-Commerce und welche Arten gibt es ?

Das ist der elektronische Geschäftsverkehr. Im Internet der elektronische Handel genannt.

             - E-Procurment: erlektronische Beschaffung

             - E-Purchaasing: elektronische Einkauf

             - Internetgestüzte Beschaffungsmarktforschung (Einkaufsportale etc.)

             - EDI (Electronic Date Interchange) als standardisierter und strukturierter

                Datenaustausch der EDV von Handel und Hersteller.

 

 

30.     Welche Beschaffungskonzepte und stategische Beschaffungsüberlegungen gibt es?

è nach der Anzahl der Lieferanten: Single, Double, Triple und Multi-Sourcing

è nach geographischen Gesichtspunkten: Local, Domestic/National und Global Sourcing

è nach der Komplexität der Beschaffungsgüter: Elementar/Unit oder Modular Sourcing

è nach der Subjektzahl: Individual oder Collectiv Sourcing

 

 

31.     Erklären Sie die einzelnen Beschaffungskonzepte (Sourcing-Konzepte)

è Single-Sourcing: Ein Artikel wird nur bei einem Lieferanten eingekauft. Vorteile können hier evtl. Mengenrabatte sein und eine gleich bleibende Qualität.

è Double-, Multi- Sourcing: es wird bei zweien Quellen oder mehreren Quellen bestellt.

è Local-Sourcing: Lieferanten in der Nähe des beschaffenen Unternehmens (z.B. Eier aus der Region)

è Domestic-Sourcing: Ware aus dem gesamten Land wird gekauft.

è Global Sourcing: Beschaffung wird international vollzogen, dadurch kann man evtl. von weltweiten Preisunterschiede gebrauch machen.

è Modular-Sourcing: hier werden meist vorgefertigte Baugruppen eingekauft um kosten für die Vormontage einzusparen.

è Unit-Sourcing: Mehrere Teile von mehreren Lieferanten werden bestellt und als Modul zusammengebaut.

è Individual-Sourcing: Jede Abteilung beschafft sich Ware eigenständig

è Collectiv-Sourcing: Mehrere Abteilungen bestellen beim Lieferanten als Einheit zusammen.



2. ECR – CM - SCM

 

  1. Was versteht man unter ECR – Efficient Consumer Response ?

Geschäftsprozesse zwischen Industrie und Handel mit Ausrichtung auf den Konsumenten optimieren. ECR betrachtet die Versorgungskette vom Hersteller bis zum Abverkauf unter dem Aspekt die Verbraucherbedürfnisse und des maximalen Kundennutzens.

 

  1. Was ist das Ziel von ECR ?

Ziel bei ECR ist es, die gemeinsamen Prozesse kooperativ so zu optimieren, dass alle Beteiligten davon profitieren.

 

  1. Was soll beim ECR gegeben werden ?

Dem Käufer und Konsumenten bietet sich ein ihren Bedürfnissen entsprechendes Angebot zu attraktiven Preisen in angenehmer Einkaufsmöglichkeit verbunden mit professionellen Service. Das kann sich zum Beispiel in optimal befüllten und gestalteten Ladenregalen, verbesserten Ladenkonzepten, attraktiveren Warengruppen und Coupon-Aktionen widerspiegeln.

 

  1. Welche Vorteile bieten sich durch ECR ?

Die Unternehmen entlang der Versorgungskette realisieren mit ECR-Kooperationen im Kern deutlich reduziertere Aufwände und niedrigere Kosten, zum Beispiel in der Kommunkation mit Geschäftspartnern, beim Transport, bei der Lagerung der Ware und dem Management des Warenbestandes. Auch auf der Marketingseite zeigen sich Vorteile wie zum Beispiel durch eine größere Prognosegenauigkeit für Promotions.

 

  1. Welche Methoden gibt es bei der ECR ?

Die Prozesse auf der Seite von Industrie und Logistik (Supply Side), werden durch Methoden des Supply Chain Management optimiert (z.B. Effizienterer Warennachschub und Lagerungen). Die Seite der Handelsunternehmen (Demand Side) steuern im Sinne der ECR ihre Abläufe über das Category Management (z.B. Effizientere Sortimente und Kundenbeziehungen).

 

  1. Was ist Supply Chain Managament – SCM ?

SCM betrachtet ganzheitlich den Warenfluss bis hin zum Konsumenten. An der Wertschöpfungskette sind Lieferanten, Logistikdienstleister und Händler beteiligt. Nur wenn diese Partner eng zusammenarbeiten und ihre Prozesse aufeinander abstimmen, gelangt die Ware effizient bis in die Verkaufsregale des Handels.

 

 

  1. Welche Formen des Supply Chain Management kenne Sie?

Eine Form des SCM ist das Efficient Replenishment. Hier wird der Warenschub maßgeblich durch die tatsächliche Nachfrage des Kunden am Point of Sale gesteuert. Es herrscht ständige Kommunikation zwischen Geschäftspartnern.

Auch Transport- und Ladeeinheiten (Efficient Unit Loads) spielen eine bedeutende Rolle um Transport, Lagerung und Handling entlang der der logistischen Kette zu erleichtern. GS1-Standarts sorgen das zum Beispiel Verpackungen wie Kartons überall die gleichen Maße besitzen und so optimale gepackt, umgepackt und verräumt werden können. Wer Transport- und Lagerkonzepte flexibel und effizient gestallten will, muss auch die Logistik-Dienstleister mit einbeziehen. Z.B. eine effizientere Abwicklung an Laderampe. Standardisierte Daten zur Zeitfenstersteuerung verkürzen Wartezeiten nachhaltig. Fahrer stehen sich nicht im weg etc.

 

  1. Nennen Sie die Prozesse im Supply Chain Management.

-          Planung: Absatzplanung, Bedarfsplanung, Produktionsplanung, Distributionsplanung.

-          Beschaffung: Handelsware, Auftragsbezogen, Sonderanfertigung.

-          Produktion: Serienproduktion auf Lager, Auftragsfertigung

-          Distribution: vom Lager, Handelsware, Auftragsbezogen, Sonderanfertigung

-          Rücksendung Lieferant: Fehlerhafte Teile, Teile zur Wartung, Reparatur, Überholung, ein Überschuss, Fehldisposition.

-          Rücksendung Kunde: Fehlerhafte Teile, Teile zur Wartung, Reparatur, Überholung, ein Überschuss, Fehldisposition.

 

  1. Was ist der Bullwhip-Effekt – Peitscheneffekt ?

Das passiert wenn es zu Abstimmungsproblemen der mehrstufigen Lieferketten führt. Er wirkt dabei den kontinuierlichen ruhigen Materialfluss entgegen und wird durch Schwankungen in der Produktions- und Logistikplanung verursacht und durch Zunahme der Produktionsstufen verstärkt. Er sollte im Rahmen des SCM betrachtet werden, um Herausforderungen, Probleme und strukturelle Schwächen von Lieferketten (Supply Chains) in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel ein Kakaohersteller wartet auf eine Lieferung Kakaobohnen aus Brasilien. Das Schiff kommt verspätet an und so kommt es auch zu Verzögerungen der Herstellung und Lieferungen an den Einzelhandel.  Wenn Stufe 1 Verzögerungen bringt, dann sind alle weiteren Stufen ebenfalls gestört.

 

 

  1. Was versteht man unter CM – Category Management ?

Indem Sie Kategorien gemeinsam an Verbraucher- und Shopperwünschen ausrichten, können Handel und Industrie ihre Umsätze steigern. Dabei ist CM ein Prozess bei dem Unternehmen kooperativ mit ihren Partnern Kategorien als strategische Geschäftseinheiten führen und so durch höheren Kundennutzen verbesserte Ergebnisse erreichen. Über die gezielte Bildung und Steuerung von Kategorien werden kundenfreundliche Ladekonzepte entwickelt, Produkte optimal im Regal platziert, neue eingeführt und Promotions für die Kategorien optimiert. CM schafft so gleichermaßen einen Nutzen für den Verbraucher, den Shopper und das Unternehmen. Kurz: Gemeinsame Aufgabe von Herstellern und Händlern – Warengruppen nach Kundenbedürfnissen zusammenzustellen und im Handel optimal zu präsentieren.

 

  1. Wie sieht eine Analyse und der Entscheidungsprozess im CM aus ?

1.      Analyse der Warengruppen

2.      Analyse des Kundenpotenzials

3.      Planung der neuen Strategie

4.      Einsatz der neuen Strategie

5.      Bewertung der Ergebnisse

 

  1. Was versteht man unter Radio Frequency Identification – RFID ?

Diese RFID Technik wird heute in immer mehr Systemen und Bereichen verwendet. Sie ist eine Technologie zur Automatischen Erkennung im Rahmen des Suppy Chain Management. Um RFID Erkennung zu nutzen muss die Ware durch einen Transponder versehen sein, der dann auf Anfrage eines Lesegerätes antworten kann. Dieses geschieht über Funk das dafür sorgt das kein direkter Kontakt zwischen Transponder und Lesegerät bestehen muss.

 

  1. Was ermöglicht die RFID-Technologie ?

Die RFID Technolgie ermöglicht, Informationen z.B. über Waren berührungslos zu ermitteln. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich im Autos, Kleidung oder Lebensmittel handelt. Es ist außerdem möglich RFID-Tags, als Anhänger oder als RFID Transponder an Tieren oder Menschen beziehungsweise unter die Haut anzubringen um so Informationen zu spreichern.

 

 

  1. Was ist der EAN – Code ?

Das ist eine Produktionserkennung für Handelsartikel. EAN steht für European Article Number (heute sogar International). Sie ist eine Zahl die aus 13 bis 8 Ziffern besteht und von der GS1 verwaltet wird und an Hersteller auf Antrag vergeben wird. Sie ist ein maschinenlesbarer Strichcode auf Warenverpackungen und kann von Scannern erkannt werden.

 

 

  1. Was versteht man unter einer NVE ?

Das ist die Nummer einer Versandeinheit. Serial Shipping Container Code (SSCC) ist eine weltweit eindeutige Nummer zur Identifizierung einer Versandeinheit (z.B. Palette, Container).

 

  1. Was ist ein Matrix – Code ?

Das ist ein 2D automatisch lesbare Produktionskennzeichnung. Größere Informationsdichte durch 2D, geringerer Platzbedarf, besser schneller lesbar sowie geringere Störanfälligkeit.

 

  1. Wie kann man Cross-Docking erklären ?

Das ist eine Warenumschlagsart bei der Waren vom Lieferanten vorkommissioniert angeliefert wird. Es gibt dabei keinen Einlagerungsprozess und die dazugehörigen Aktivitäten des Bestandslagers fallen weg. Das Gegenteil ist die sortenreine Anlieferung mit anschließender Einlagerung und das spätere zusammenstellen von Waren. Vorteil ist auf jeden Fall das man geringe Lagerkosten hat und der Warenfluss ist schneller.

 

  1. Was ist Electronic Data Interchange – EDI ?

EDI ist der elektronische Austausch von strukturierten Daten. Man muss zum Beispiel eine Bestellung nicht mehr über einen Weg wie Post, Fax, Mail versenden, sondern man kann zum Beispiel an Hand von einer Software sehen wie der Warenbestand ist. Sollte dieses evtl. in den Meldebestand kommen, wird automatisch nachbestellt. Also A (Unternehmen 1) ist mit B (Unternehmen 2) ständig verbunden.

 

  1. Was versteht man unter Vendor Managed Inventory VMI ?

Bestandsverwaltung und Nachschubdisposition für die Versorgung wird auf den Lieferanten übertragen. Dies setzt die regelmäßige Übertragung der Bestands- und Verbrauchsdaten an den Lieferanten voraus. Dieser kann nach vorher errechneten Mindest- und Maximalbestände eigenverantwortlich die Bestellungen durchführen da er jederzeit die Bestände des Abnehmers ersehen kann. Der Lieferant bestimmt also, wann er Material an den Abnehmer anliefert. Dieses Verfahren ist besonders geeignet bei Artikeln mit hohem Absatz. Z.B. A-Artikel aus einer ABC Analyse. 

 

  1. Welche Vorteile und Nachteile hat ein VMI ?

Aus der Sicht des Abnehmers hat man einen kleineren Dispositionsaufwands und die Lagerbestände sind kleiner. Man hat eine höhere Warenverfügbarkeit und auch eine erhöhte Versorgungssicherheit.

Nachteile hingegen hat man da man wohl erhöhte Anschaffungspreise von Programmen hat und man auch eine erhöhte Abhängigkeit von Lieferanten hat.



 

  1. Welche Konzepte des Vendor Managed Inventory gibt es ?

In der ersten Form > Continuous Replenishment besucht der Lieferant in regelmäßigen Abständen den Kunden. Ermittelt dort den Fehlbestand für die nächste Lieferung und liefert die beim letzten Besuch ermittelten Bestände.

In der zweiten Form > klassisches VMI ermittelt der Kunde den Verbrauch und übermittelt diese Daten an den Lieferanten, der mit Hilfe von vereinbarten Daten den Zeitpunkt bestimmt, zu dem weitere Lieferungen erfolgen.

In der dritten Form > Consigment Inventory ist der Lieferant faktisch Inhaber eines Teils des Händlerlagers, das er nach Bedarf bestücken kann. 



3. Transport



 

  1. Was versteht man unter Transport ?

Unter einem Transportprozess wird die Gesamtheit der Transportorganisation und der Transportsteuerung verstanden. Transporte können externer oder interner Natur sein.

 

  1. Was sind interne und externe Transporte ?

Externe Transporte zum Handel oder vom Handel zum Kunden

Interne Transporte von der Lagerung bis zur Kommissionierung.

 

  1. Welche Personen sind an einem Transport beteiligt ?

Auftraggeber/Absender – Spedition (Absender) – Beförderer (Fuhrunternehmer) – Verpacker, Verlader, Fahrer – Empfänger.

 

  1. Worin liegt der Unterschied zwischen Frachtführer und Spediteur ?

Der Spediteur ist der der die Versendung besorgt, also organisiert. Der Frachtführer hingegen ist der der den Transport durchführt. Sprich, ich rufe bei einer Spedition an die einen Überseecontainer von Dortmund nach Hamburg bringen soll. Der Spediteur ruft einen Frachtführer an der seinen LKW nach Dortmund bringt und dort den Container lädt und nach Hamburg bringt.

 

  1. Was versteht man unter Transportmittel ?

Transportmittel sind Geräte zum Zwecke der Beförderung von Transportgut über Verkehrswege.

 

  1. Welche Transportmittel gibt es ?

Portable Transportmittel: Briefumschlag, Paket, Tasche, Koffer, Palette, Eimer, Gitterbox, Rollcontainer.

Mobile Transportmittel: natürliche Transportmittel (Lasttier, Zugtier), technische Transportmittel, Fahrzeuge nichtmotorgetriebene Transportmittel (Karre, Fahrrad, Hubwagen), Motorgetriebene Transportmittel (Kraftfahr-, Schienenfahr-, Motorschiff-, Motorflugzeug, Raumtransporter, Elektrohubwagen).

Stationäre Transportmittel: für feste Materialien, Gegenstände etc. Lift, Treppenlifter, Lastenaufzug, Rolltreppe, Förderband, für gasförmige oder flüssige Stoffe (Rohrleitungen, Pipelines), für Elektroenergie (Stomleitungen), für elektronische Informationen (Datenleitungen, drahtlose Übertragung)

 

  1. Was sind Transportfahrzeuge ?

Fahrzeuge sind mobile Verkehrsmittel, die dem Transport von Gütern (Güterverkehr), Werkzeugen (Maschinen oder Hilfsmittel) oder Personen dienen. Die Antriebsart oder die Verwendung ist für die Einordnung ohne Belang. 

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